Zahlreiche Immobilienanbieter missachteten die Informationspflichten. Gleichzeitig fänden kaum behördliche Kontrollen statt, teilten DUH und DMB am Montag mit. Seit Mai vergangenen Jahres müssen Interessenten vom Vermieter oder Verkäufer über den energetischen Zustand des Gebäudes aufgeklärt werden.
Der Mieterbund hatte 40 Wohnungen in Berlin, München, Hannover und Stuttgart besichtigt. Die Hälfte der Vermieter und Makler legten weder unaufgefordert noch auf Nachfrage den gesetzlich vorgeschrieben Ausweis vor. Bereits die Immobilienanzeigen informierten nicht ausreichend. Die Umwelthilfe fragte zusätzlich die zuständigen Landesbehörden nach ihrem Kontrollverhalten. Das
Ergebnis: Kein Bundesland prüft von sich aus die Vorlage des Energieausweises. Lediglich Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen erklärten, dass sie bei konkreten Bürgerbeschwerden tätig würden. Die mangelhafte Umsetzung spiegele das «Desinteresse dieser Bundesregierung an einem wirksamen
Klimaschutz wider», erklärte der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Mierbund-Geschäftsführer Ulrich Ropertz kritisierte: «Der Energieausweis bleibt auch weiterhin ein Papiertiger.» Die Vorlagepflicht würde nicht ernst genommen. (dpa)