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23.06.2012 | 06:13 | Nachhaltigkeit 

EU-Umweltkommissar: Rio+20 ist ein Schritt in die richtige Richtung

Rio de Janeiro  - Die EU-Delegation reist nach dem Rio+20-Gipfel nicht zufrieden nach Hause. Die Bilanz ist gemischt. Aber nicht alles ist schlecht, findet der EU-Umweltressortchef Potocnik.  

Nachhaltigkeit
(c) proplanta
EU-Umweltkommissar Janez Potocnik hat die Ergebnisse des dreitägigen UN-Gipfels zur nachhaltigen Entwicklung (Rio+20) gegen Frontalkritik von Umweltorganisationen in Schutz genommen. «Rio hat uns der Zukunft, die wir möchten, näher gebracht.

Jetzt müssen wir uns auf die konkrete Umsetzung konzentrieren», sagte er kurz vor Abschluss des dreitägigen Gipfels am Freitag der Nachrichtenagentur dpa in Rio de Janeiro. Er räumte aber zugleich ein, die EU sei mit hohen Ansprüchen nach Rio gekommen, und nicht alle seien in der Abschlussdeklaration berücksichtigt worden.

Mit Blick auf die einhellige Meinung aller Umweltverbände, der Gipfel sei völlig gescheitert, sagte Potocnik: «Ganz offensichtlich beurteilen wir das Resultat unterschiedlich. Wir preisen das Ergebnis nicht, aber es ist auch nicht fair, zu sagen, der Text habe keine guten Elemente.» Es sei auch dem Einsatz der EU zu verdanken, dass die Erklärung mit dem Titel «Die Zukunft, die wir wollen» an entscheidenden Stellen verbessert worden sei.

Auch er hätte sich eine stärkere Passage zum Auslaufen der Milliarden-Subventionen für fossile Brennstoffe gewünscht, sagte Potocnik. «Was ist im Text steht, ist kein gutes Ergebnis.» Der EU-Kommissar, der sei 14. Juni in Rio ist, wies auch Kritik der Entwicklungsländer zurück, die den reichen Ländern mangelnde Finanzierungsbereitschaft vorgeworfen hatten.

Die EU habe ihr Bekenntnis erneuert, die Quote staatlicher Entwicklungshilfe (ODA) bis 2015 auf 0,7 Prozent des EU-Bruttoinlandsproduktes auszuweiten. «2010 waren wir bei 0,4 Prozent und einer Summe von etwa 53 Milliarden Euro. Wenn wir im derzeitigen wirtschaftlichen Umfeld das Ziel von 0,7 Prozent bekräftigen, braucht es keine magische Rechnung, um zu kalkulieren, was wir hier zugestanden haben.»

Als einen der größten Fortschritte bezeichnete der Slowene die allgemeine Zustimmung zum Konzept der Green Economy. «Das derzeitige Produktions- und Konsummodell hat seine Grenzen.» Die einzige Chance sei, dieses Modell auf einen nachhaltigen Kurs zu bringen, der die begrenzten Ressourcen des Planeten, sei es beim Wasser, Land oder den Ozeanen, berücksichtige. Vor nicht allzu langer Zeit sei es noch gar nicht vorstellbar gewesen, in reichen Ländern dafür wirklich Unterstützung zu finden. (dpa)
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