12.07.2012 | 15:53 | Solarbranche
Auch der asiatische Solarmarkt bricht einBlaubeuren - Es ist nicht lange her, da konnte der Maschinenbauer Centrotherm vom harten Wettbewerb in der Solar-Branche profitieren. |
(c) proplanta Die Hersteller von Solarzellen- und Modulen waren wegen des Preisdrucks gezwungen, regelmäßig in die Optimierung ihrer Technologien zu investieren.
Und während die deutschen Produzenten unter der Konkurrenz der billigeren Chinesen litten, waren diese für das Unternehmen aus Blaubeuren in Baden-Württemberg beliebte Kunden.
Doch die Krise erreichte auch China, Aufträge für Centrotherm brachen weg. Jetzt steht der Maschinenbauer selbst vor dem Aus.
Centrotherm hat als erster auf die Solarindustrie spezialisierter Maschinenbauer Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen will das Verfahren in Eigenverwaltung regeln und sich unter eigener Führung sanieren. Wie dies aussehen könnte, darüber will das Unternehmen noch nichts sagen.
Beim Solarunternehmen Conergy etwa tauschten die Gläubiger ihre Forderungen in Aktien um. Auch der Einstieg eines Investors aus Asien soll Insidern zufolge bei Centrotherm diskutiert worden sein.
Centrotherm hat einen Großteil seines Geschäfts in Asien gemacht. Seit der Markt dort rückläufig ist und sich die Hersteller dort nicht mehr wie im bisherigen Maße neue Investitionen in ihre Fertigungslinien leisten können, ist es schwer geworden für das Unternehmen.
In China seien zuletzt viele Seiteneinsteiger auf den Photovoltaikmarkt gekommen, Bau- und Kohleminenkonzerne etwa, die allesamt Maschinen brauchten, sagt Wolfgang Hummel vom Zentrum für Solarmarktforschung in Berlin.
«Die sind in der derzeitigen Wettbewerbssituation aber nicht mehr konkurrenzfähig gegenüber den großen Photovoltaikunternehmen», sagt er. Die Nachfrage sei weggebrochen.
Dazu kommt nach Einschätzung des Solarexperten, dass die Maschinenbauer Konkurrenz aus Korea und Japan bekommen, wo es viele Anlagenbauer mit Erfahrungen aus der Halbleiter- und Elektroindustrie gibt. So verlören die Deutschen nach und nach ihren technologischen Vorsprung.
Doch die Branche der auf dem Solarmarkt tätigen Maschinenbauer lässt sich nicht ohne weiteres über einen Kamm scheren.
Die Anlagenbauer Manz Automation aus Reutlingen und Singulus Technologies aus Kahl am Main etwa schrieben zwar zuletzt rote Zahlen und auch sie kämpfen mit rückläufigen Geschäften im Solarbereich. Ihnen kommt es aber zugute, auf mehreren Beinen zu stehen.
So stammt etwa bei Manz mehr als die Hälfte des Umsatzes aus dem Geschäft mit Maschinen für die Flachbildschirm-Industrie. Singulus ist unter anderem bei Maschinen zur Herstellung von Blu-Ray-DVDs stark. (dpa)
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