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02.08.2008 | 18:01 | Insolvenz 

Campa noch nicht verkauft - Millionen-Investitionen der Bauern weg

Würzburg/Ochsenfurt - Das Ringen mehrerer Investoren um den insolventen Biodiesel-Hersteller Campa geht weiter, doch die von Landwirten investierten 11,4 Millionen Euro sind definitiv weg.

Millionen-Investitionen der Bauern weg
(c) proplanta
Für die Gruppe mit Sitz im unterfränkischen Ochsenfurt müsste ein Käufer etwa 150 Millionen Euro in die Hand nehmen, um das Unternehmen fortzuführen. Das sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Bruno Fraas am Samstag in Würzburg. «Die Rettung der Campa-Gruppe ist beschlossene Sache.» Bis Ende August soll das Unternehmen verkauft sein. Die gut 100 Mitarbeiter hätten unter der neuen Führung ein Jahr Kündigungsschutz. Dennoch seien die von etwa 2.000 Landwirten in die Campa AG eingebrachten Millionen nicht mehr zu retten.

Campa ist nach eigenen Angaben mit jährlich etwa 150.000 Tonnen produziertem Biokraftstoff der größte Biodiesel-Hersteller Süddeutschlands. Zu der Gruppe, die Ende Mai nach der Kündigung von Bankkrediten Insolvenz beantragt hatte, gehören die Töchter Campa Biodiesel, Campa Energie, Campa Süd (Straubing) sowie die Holding Campa AG.

Fraas stellte klar, dass die Insolvenz nicht auf Fehler seitens der Politik oder die Einführung von Steuern auf Biodiesel vor zwei Jahren zurückzuführen ist. «Das sind hausgemachte Probleme.» So habe sich der Bau einer Ölmühle in Straubing zu lange hingezogen, wodurch sich bei den Banken Verbindlichkeiten in Höhe von 85 Millionen Euro aufgebaut hätten. Die Geldinstitute hatten schließlich die Reißleine gezogen und die Kredite gekündigt.

«Eine Sanierung der Campa AG geht nicht. Damit sind die Anteile der Eigner weg», erklärte Fraas. An der Holding ist die Verwertungsgesellschaft für nachwachsende Rohstoffe (VNR), in der die gut 2.000 Bauern organisiert sind, mit 42 Prozent und damit etwa 11,4 Millionen Euro beteiligt. Weitere Eigentümer, die ebenfalls Millionen eingebracht haben, sind ein tschechisches Unternehmen und Großbauern aus Franken. «Auch dieses Geld ist de facto unwiederbringlich weg.»

Derzeit verhandelt Fraas mit zahlreichen Investoren über den Kauf des Unternehmens und will in den kommenden ein bis drei Wochen einen neuen Eigentümer präsentieren. (dpa)
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