«Da in diesem Jahr für den globalen Solarmarkt wesentliches Wachstum nicht zu erwarten ist, werden viele Unternehmen versuchen, ihren Marktanteil mit niedrigeren Preisen zu halten», sagte Vorstandschef Philip Comberg dem «Handelsblatt» (Montag). Als Grund sieht er die geplanten Einschnitte bei der deutschen
Solarförderung um bis zu 30 Prozent. Das würde den Absatz auf dem weltweit wichtigsten Markt stark belasten.
Der Verdrängungswettbewerb unter den Solarfirmen hat laut «Handelsblatt» bereits begonnen. Einige Hersteller haben Branchenkreisen zufolge ihre Preise für Solarmodule zur Jahresmitte drastisch gesenkt. «Wir sehen Abschläge von chinesischen Herstellern von mindesten einem Fünftel», sagte ein Branchenvertreter dem Blatt. Die Module würden damit zu einem Preis angeboten, zu dem die Firmen nicht wettbewerbsfähig produzieren könnten. Die Kosten lägen über den Erlösen.
Die Unternehmen müssen die Verluste demnach aus der eigenen Substanz decken. Comberg zufolge werde nun die Finanzstärke der Unternehmen eine entscheidende Rolle spielen, um bei weiter fallenden Preisen im Wettbewerb durchzuhalten. Wer nicht mithalten könne, bleibe auf der Strecke. Zuletzt hatten Solon und Solar Millennium Insolvenz beantragt.
Unter Druck geraten dem Bericht zufolge nun selbst Schwergewichte. Dabei wiesen die Unternehmen schon im vergangenen Jahr rote Zahlen aus, auch die Anbieter aus China. Die deutschen Firmen
Solarworld und
Q-Cells schrieben Verluste in dreistelliger Millionenhöhe. (dpa)