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30.01.2015 | 16:47 | Billighändler 
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Discounter haben 2014 in Deutschland an Boden verloren

Nürnberg - Aldi, Lidl und Co. haben nach einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im vergangenen Jahr gegenüber den Supermarktketten wie Edeka oder Rewe spürbar an Boden verloren.

Discounthändler
Die deutschen Discounter erobern die Welt. Doch auf dem Heimatmarkt haben sie zu kämpfen. Im vergangenen Jahr verloren sie Marktanteile an die klassischen Supermärkte. Gerade viele Jüngere verlieren die Lust am Einkauf. (c) proplanta
Während die Supermärkte ihre Umsätze um 1,9 Prozent steigern konnten, schrumpften die Erlöse der Billiganbieter um 1,3 Prozent, wie das Marktforschungsinstitut am Freitag mitteilte. Der Marktanteil der Discounter verringerte sich dadurch von 43,7 auf 43 Prozent. «Das ist fast so etwas wie ein Absturz», betonte die GfK mit Blick auf die Discounter. Selbst die in den vergangenen Jahren von Strukturproblemen gebeutelten SB-Warenhäuser hätten 2014 besser abgeschnitten als die Billiganbieter. Anders als in den vergangenen Jahren, wo sich mal der eine Discounter, mal der andere zulasten der Konkurrenten profilieren konnte, seien diesmal alle Billiganbieter vom Schrumpfen ihres Marktanteils betroffen.

Aldi Nord erklärte allerdings auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur: «Die Meldung über Umsatzrückgänge im Discountbereich können wir für die Unternehmensgruppe Aldi Nord nicht bestätigen.» Im Gegenteil: Das Unternehmen habe 2014 trotz der ersatzlosen Schließung von über 30 älteren Verkaufsstellen, einen Umsatzzuwachs von 0,4 Prozent erzielt. Auch Lidl betonte, man habe im Kalenderjahr 2014 trotz sinkender Marktpreise die Umsätze gesteigert und sei mit der eigenen Entwicklung «sehr zufrieden». Zur Entwicklung des Marktanteils machten die Unternehmen allerdings keine Angaben. Von Aldi Süd war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. 

Unter dem Strich stagnierten laut GfK die Umsätze im Lebensmittel-Einzelhandel bei 165,1 Milliarden Euro. Tatsächlich sank die Mengennachfrage nach Angaben der Marktforscher sogar um 0,7 Prozent. Doch sei dies dadurch wettgemacht worden, dass die Kunden beflügelt von steigenden Einkommen öfter einmal zu höherwertigen Produkten gegriffen hätten.

Dass weniger gekauft wurde, führen die Marktforscher teils auf eine bewusste Entscheidung vieler Verbraucher für mehr Nachhaltigkeit im eigenen Konsum zurück, zum anderen aber auch auf die hohe Arbeitsbelastung vor allem der Jüngeren. «Sie gehen sehr viel seltener zum Einkaufen, als das früher in ihrer Altersgruppe üblich war», hieß es bei der GfK.

Es mache einfach nicht besonders viel Spaß, wenn man sich die Zeit zum Einkaufen nach einem langen Arbeitstag von der Freizeit abknapsen müsse. Fanden 2006 noch 74 Prozent aller Befragten, Einkaufen mache Spaß, so waren im vergangenen Jahr nur noch 66 Prozent dieser Meinung. Gut ein Drittel fand: «Einkaufen ist lästig».

Die Angaben der GfK basieren auf einem Verbraucher-Panel aus 30.000 Haushalten, die regelmäßig jeden Einkauf protokollieren, in dem sie die Produkte einscannen und die Einkaufsstellen angeben. (dpa)
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Kommentare 
Handelskenner schrieb am 31.01.2015 08:50 Uhrzustimmen(120) widersprechen(84)
Die Zahlen der GfK sind in diesen Bereich Unsinn und waren es schon immer. Die Daten werden aus ein paar läppischen Bonanalysen gelesen und haben, wenn man die Echtzahlen kennt, eine unglaubliche Abweichung zum wirklichen Geschehen. Ärgerlich wird es, wenn auf dieser katastrophal falschen Datenbasis eine Begründung gesucht und gefunden wird. Ales in allem sind die GfK-Analysen nur Zeitverschwendung und auch für die GfK, sofern sie Handelskunden gewinnen will, kein Aushängeschild.
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