«Wir werden uns das Unternehmen genau anschauen», teilte Konzernchef Richard Oetker am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa mit. Dazu werde man die Zahlen und das wirtschaftliche Umfeld analysieren.
Coppenrath & Wiese steht zum Verkauf. Die Gesellschafter des Osnabrücker Familienunternehmens gaben in dieser Woche bekannt, mit einem kleinen Kreis möglicher Investoren verhandeln zu wollen. Wichtig sei ihnen der Erhalt der Arbeitsplätze, hieß es.
Nach Informationen der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Freitag) sind neben Dr. Oetker auch zwei Finanzinvestoren und der Schweizer Lebensmittelkonzern
Nestlé an einem Kauf interessiert.
Das Familienunternehmen Dr. Oetker - in vielen Ländern Marktführer bei Tiefkühlpizzen - hatte sich selbst einmal an der Produktion von Tiefkühltorten versucht, angesichts der Überlegenheit von Coppenrath & Wiese das Geschäft aber bald wieder aufgegeben.
Erst bei der Vorlage der Konzernbilanz in der vergangenen Woche hatte die Oetker-Gruppe hohe Rücklagen gemeldet und Akquisitionen nicht ausgeschlossen. Richard Oetker sagte der dpa damals, Coppenrath & Wiese sei nicht nur geografisch recht «nahe dran» an Dr. Oetker - Produktionsstandort ist das westfälische Mettingen.
Allerdings, so Oetker, würde ein Kauf bedeuten, ein neues Sortiment aufzumachen. Der allgemeine Kurs von Dr. Oetker laute aber eher: «Weniger Sortimente in mehr Länder. Attraktiver wären daher Unternehmen aus den Feldern Tiefkühlpizza und Nährmittel in anderen Ländern.»
Coppenrath & Wiese setzt mit Torten, Aufbackbrötchen und Desserts mehr als 400 Millionen Euro im Jahr um und beschäftigt 2.200 Mitarbeiter. Eigenen Angaben zufolge ist das Unternehmen Europas größter Hersteller von tiefgekühlten Torten und Kuchen.
Der Umsatz von Dr. Oetker (Tiefkühlpizza, Pudding, Backpulver, Desserts und Fertigkuchen) lag 2013 bei 2,13 Milliarden Euro. (dpa)