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29.08.2012 | 13:26 | Solarbranche 

Gläubiger entscheiden heute über Zukunft von Q-Cells

Dessau-Roßlau / Bitterfeld-Wolfen - Über das Schicksal der insolventen Solarfirma Q-Cells aus Bitterfeld-Wolfen wird am heutigen Mittwoch auf einer Versammlung der Gläubiger in Dessau-Roßlau entschieden.

Solarbranche
(c) proplanta
Für den Erwerb des Unternehmens gibt es zwei Interessenten. Der südkoreanische Mischkonzern Hanwha will nach eigenen Angaben 250 Millionen Euro investieren.

Am Sonntag war dazu ein Kaufvertrag unterzeichnet worden. Dieser bedarf aber noch der Zustimmung der Gläubiger. Zu den Gläubigern gehört das Land Sachsen-Anhalt, das Millionen an Fördergeldern in die Solarindustrie gesteckt hatte.

Das spanische Unternehmen Isofoton hat auch Interesse am einstigen Weltmarktführer für Solarzellen und will nach eigenen Angaben 300 Millionen Euro investieren.

Die Gläubigerversammlung könnte den Vertrag mit dem koreanischen Unternehmen noch kippen. Isofoton ist deutlich kleiner als Hanwha, der zehntgrößte südkoreanische Industriekonzern.

Nach früheren Angaben wollten die Spanier das Geld für die Q-Cells-Übernahme zusammen mit einem namentlich nicht genannten Fonds aufbringen.

Nach Angaben eines Sprechers des Insolvenzverwalters wollen die Koreaner 1.250 der zuletzt noch weltweit 1.550 Arbeitsplätze bei Q-Cells erhalten.

Ebenfalls am Mittwoch starten Ministerpräsident Reiner Haseloff und Wirtschaftsminister Birgitta Wolff (beide CDU) ihre Reise nach Südkorea.

«Wir wollen in Südkorea Investorengespräche führen. Die haben wir vorbereitet», sagte Haseloff am Dienstag am Rande eines Termins in Hundisburg.

Es seien Gespräche mit dem potenziellen Investor bei Q-Cells geplant, zudem gehe es um eine Reihe von weiteren Wirtschaftsgesprächen mit möglichen Investoren für Sachsen-Anhalt. «Wir fahren mit klaren Zielstellungen los», sagte Haseloff. Allerdings seien die Gespräche vertraulich.

Die deutsche Solarbranche war in den vergangenen Monaten von einer massiven Pleitewelle wegen billiger Konkurrenz aus Asien getroffen worden.

Q-Cells hatte vor der Insolvenz Anfang April noch weltweit rund 2.200 Arbeitsplätze, deren Zahl sich aber durch den Verkauf von Unternehmensteilen und durch das freiwillige Ausscheiden von Mitarbeitern bereits deutlich verringert hatte.

Neben dem Stammsitz in Bitterfeld-Wolfen mit eigener Forschung hat Q-Cells auch ein großes Werk in Malaysia. (dpa)
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