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02.08.2023 | 14:57 | Insolvenzverfahren 
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Insolvenz bei Biogashändler BMP Greengas

Karlsruhe - Vor dem Hintergrund des Insolvenzverfahrens beim Biogashändler BMP Greengas hat der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) die Landesregierung in Baden-Württemberg kritisiert.

Biogashändler
(c) proplanta
«Hier war eindeutig die baden-württembergische Landesregierung gefordert, Einfluss auf den Mutterkonzern EnBW zu nehmen, um diesen Schaden und den massiven Vertrauensverlust abzuwenden», sagte Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des VKU, am Mittwoch. «Das ist nicht nur ein Desaster für die Kunden von BMP Greengas, es ist eine Pleite für die Energiewende, weil die Ziele der Wärmewende torpediert werden.»

Am Dienstag war für BMP Greengas am Amtsgericht Karlsruhe ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet worden. Bis zum Oktober soll das Schutzschirmverfahren beendet werden. «Danach wird die BMP Greengas GmbH nachhaltig saniert sein und somit wieder regulär am Markt agieren können», hieß es auf der Unternehmensseite.

Es werde sich nun zeigen, welche Lieferverträge von BMP Greengas in welchem Umfang erfüllt werden und welche Lasten auf Stadtwerke zukommen werden, sagte Liebing. Lieferausfälle und eine Störung des gesamten Marktes seien allerdings sicher. Insgesamt rechneten die BMP-Greengas-Kunden im Stadtwerkebereich infolge der angekündigten Mengenkürzungen und Preiserhöhungen mit einem Schaden in dreistelliger Millionenhöhe. Gründe für das Schutzschirmverfahren waren BMP Greengas zufolge Marktverschiebungen und der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, die es dem Unternehmen unmöglich machten, vereinbarte Mengen an Biomethan zu liefern.
dpa/lsw
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Jochen K. schrieb am 03.08.2023 08:02 Uhrzustimmen(11) widersprechen(8)
Die Gründe, die das Unternehmen BMP Greengas für seine Insolvenz angibt, kann ich bestenfalls als Anlass akzeptieren. Eine Ursache für die Insolvenz kann ich daraus nicht erkennen. Um dieser Meldung von dpa/lsw überhaupt einen Wert beimessen zu können, wäre es interessant, Fragen beantwortet zu bekommen, wie beispielsweise:

Welche Marktverschiebungen hat es genau gegeben? War der Mutterkonzern enBW vielleicht nicht mehr bereit, dass möglicherweise defizitäre Geschäftsmodell der BMP Greengas zu subventionieren? Kann ein Unternehmen, welches von einem Konzens (enBW) gegründet oder gekauft wurde, - ein Tochternehmen also - überhaupt noch als Unternehmen bezeichnet werden, wenn es im Fall einer, im Rahmen des unternehmerischen Risikos, nicht auszuschließenden Insolvenz, den Staat auffordert, Einfluss auf den Mutterkonzern zu nehmen? Das kann meines Erachtens nicht die Aufgabe der Regierung eines freiheitlich, demokratisch verfassten Staates sein.

Inwiefern kann der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, es dem Unternehmen unmöglich machen, vereinbarte Mengen am Biomethan zu liefern? Könnte es möglicherweise sein, dass BMP Greengas die Rohsoffe für die Biogaserzeugung in nennenwerten Mengen oder wesentliche Produktionsmittel aus Russland bezogen hat, die nun dank der deutschen (!) Sanktionen, nicht mehr lieferbar sind?

Soll die Erzeugung erneuerbarer Energien im Inland, nicht eigentlich die Abhängigkeit von im Ausland erzeugter Energie mindern?

Auch mit Blick auf andere Energieformen, gewinne ich eher den Eindruck, dass das Gegenteil der Fall zu sein scheint!

Teures Fracking-Gas aus den USA (wie lange können die USA überhaupt noch liefern?), Kernenergie aus Frankreich und anderen Ländern, Russisches Erdgas (also doch) auf Umwegen über Indien und andere Drittstaaten?

Ja, diese Insolvenz ist "eine Pleite für die Energiewende, weil die Ziele der Wärmewende torpediert werden", wie der Hauptgeschäftsführer des VKU richtig feststellt. Nur ist es eine Pleite mit Ansage, vor der wirkliche Experten wie Hans-Werner Sinn schon vor Jahren gewarnt haben.
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