Der Bergbau-Konzern K+S hat seit Jahren Probleme mit der Entsorgung salzhaltiger Produktionsabwässer. Nun soll eine Grube in Südthüringen geflutet werden. (c) proplanta
Noch sei die Genehmigung aber nicht erteilt, sagte ein Unternehmenssprecher am Montag bei der Vorstellung des Projektes. «Das Genehmigungsverfahren läuft noch.» Die Federführung habe das Thüringer Landesbergamt, aber auch das hessische Bergamt sei einbezogen. Alle Unterlagen seien eingereicht, auch geforderte Gutachten.
Für die Einleitung salzhaltiger Abwässer aus den Kali-Werken an der Werra in die Südthüringer Grube (Wartburgkreis) war ein Staatsvertrag zwischen Thüringen und Hessen abgeschlossen worden. Der Grund: Unter der Landesgrenze muss ein etwa 200 Meter dicker sogenannter Markscheidensicherungspfeiler durchbohrt werden, um die Lauge über Rohre von Hessen nach Thüringen zu bringen.
In die unterirdischen Hohlräume, die beim Kali-Abbau in der DDR entstanden, könnten innerhalb von 10 bis 15 Jahren bis zu 21 Millionen Kubikmeter gesättigte Salzlauge eingeleitet werden, sagte der Unternehmenssprecher.
Veranschlagt würden in diesem Zeitraum Kosten von rund 500 Millionen Euro für das Projekt. Die Entsorgungskosten trage K+S. Da mit der kontrollierten Flutung letztlich auch die unterirdischen Hohlräume gesichert würden, in die bisher natürliches Salzwasser fließe, das seit Jahren abgepumpt werden müsse, würde mit Thüringen über eine staatliche Beteiligung an den Kosten gesprochen, so der K+S-Sprecher.
Thüringen hatte sich vertraglich verpflichtet, die Sicherungskosten für stillgelegte DDR-Bergwerke in Südthüringen zu tragen - inzwischen beschäftigen die aus den 1990er Jahren stammenden Verträge mehrere Gerichte.
Bei dem laufenden Genehmigungsverfahren geht es nach Angaben von Thüringer Bergbauexperten nur um einen Teil der Grube Springen - das Südwestfeld mit einer Kapazität im Zeitraum von 2022 bis 2025 von maximal fünf Millionen Kubikmetern Lauge.
K+S hat seit Jahren große Probleme mit der Entsorgung seiner salzhaltigen Produktionsabwässer, die mit behördlicher Genehmigung zum Teil auch in die Werra verkippt werden. Eine Genehmigung, sie auch in den Boden zu verpressen, läuft nach Unternehmensangaben Ende 2021 aus.