Derzeit betreibt das Unternehmen an sechs Standorten Biogasanlagen mit einer elektrischen Leistung von insgesamt rund 16 Megawatt und deckt damit den Energiebedarf von rund 27.000 Haushalten. Mit einer bewirtschafteten Fläche von mehr als 33.000 Hektar gehört
KTG Agrar zu den führenden Landwirtschaftsbetrieben in Europa. Neben dem Anbau von ökologischen und konventionellen Marktfrüchten wie Weizen, Mais und Raps ist die Erzeugung von umweltfreundlicher Energie aus Biogas das dritte Standbein der Gesellschaft.
Dr. Thomas Berger, im KTG-Vorstand verantwortlich für den Energiebereich: „Die Vorteile aus der Kombination von Landwirtschaft und erneuerbarer Energieproduktion werden wir weiter konsequent nutzen und unsere Biogaskapazität kräftig ausbauen. Dabei setzen wir immer mehr auf Zweitfrüchte als Inputmaterial.“ Aufgrund des erfolgreichen Zweitfruchtanbaus nutzt KTG rund 90 Prozent der Anbaufläche für die Lebensmittelproduktion und will diesen Prozentsatz weiter erhöhen.
Derzeit befinden sich Biogasanlagen mit einer Leistung von sieben Megawatt im Bau. Diese werden im laufenden Jahr ans Netz gehen und umweltfreundlichen Strom für den Energiemix der Zukunft liefern. Mit dem Bau weiterer Anlagen mit insgesamt vier Megawatt soll noch im Herbst begonnen werden. Damit wird die gesamte Produktionskapazität zum Jahresende zwischen 25 und 30 Megawatt liegen. Darüber hinaus laufen bereits die Genehmigungsverfahren für weitere sechs Megawatt.
„Mit unserem integrierten Konzept erzeugen wir qualitativ hochwertige Agrarrohstoffe und saubere Energie vom selben Acker“, sagt Dr. Thomas Berger. Die Biogasanlagen von KTG befinden sich in direkter Nähe zu den Landwirtschaftsbetrieben. So können sie schnell und effizient mit Einsatzstoffen versorgt werden. Statt auf Mais setzt KTG immer mehr auf Reststoffe wie Gras und Stroh sowie Zweitfrüchte.
Insbesondere Zweitfrüchte eignen sich hervorragend als „Futter“ für die Biogasanlagen: Nach der
Getreideernte im Sommer wird Hirse oder Kleegras ausgesät und im November geerntet. Schon heute deckt KTG rund die Hälfte des Inputstoffbedarfs für die Biogasproduktion durch Reststoffe und Zweitfrüchte - Tendenz weiter steigend. Zur Verbesserung der biologischen Prozesse und der Einsatzstoffe arbeitet das Unternehmen mit verschiedenen Universitäten zusammen.
KTG Agrar setzt an ihren Standorten auch auf effiziente Wärmekonzepte. Die Wärme wird zum einen für die eigenen Gebäude und Getreidetrocknung genutzt. Zum anderen werden nahegelegene Privathaushalte und Unternehmen beliefert - kostengünstig und CO2-neutral. In Dersewitz, Mecklenburg-Vorpommern, zahlen KTG-Kunden beispielweise für die Biowärme fünf Cent je Kilowattstunde und damit rund 30 Prozent weniger als für Gas oder Öl. Zudem ist der Preis für zehn Jahre garantiert.
KTG Agrar blickt optimistisch in die Zukunft und wird weiter in
Ackerland und Biogasanlagen investieren. Durch den Kapazitätsausbau wird der Umsatz und der Ertrag im Biogasbereich im Jahr 2011 deutlich steigen.
Auch für die laufende Landwirtschaftssaison ist das Unternehmen zuversichtlich. „Aufgrund unserer Flächendiversifikation in Ostdeutschland und Litauen sind wir mit dem Vegetationsverlauf zufrieden. Der Regen der letzten Tage ist zur richtigen Zeit gekommen“, sagt Siegfried Hofreiter, Vorstandsvorsitzender von KTG Agrar. „Darüber hinaus hat das Jahr 2010 gezeigt, dass niedrigere Ernten durch höhere Preise überkompensiert werden.“ Weltweit ist im Jahr 2011 keine
Rekordernte zu erwarten. Aufgrund der hohen Niederschläge in den Vereinigten Staaten und der Trockenheit sowie weniger Aussaaten in Osteuropa deutet alles auf niedrige Ernten hin. Die Folge: Die Preise für Agrarrohstoffe sind in den vergangenen Tagen deutlich gestiegen. (ktg agrar)