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19.02.2016 | 12:37 | Lebensmittelkonzern 

Nestlé kann fast keine Preiserhöhungen durchsetzen

Vevey - Verbraucher dürften sich freuen, Anleger dagegen verschreckt sein: Der weltgrößte Lebensmittelkonzern Nestlé (Nescafé, Maggi, KitKat) rechnet in diesem Jahr nicht mit größeren Erhöhungen der Preise.

Nestlé
Der Lebensmittel-Riese Nestlé kann in vielen Ländern zulegen. Größere Preiserhöhungen kommen auf die Kunden in diesem Jahr aber wohl nicht zu. Und auch die starke Schweizer Währung beschäftigt den Konzern. (c) nestlé
«Wir gehen davon aus, dass unser Handelsumfeld 2016 den Vorjahren ähneln wird, mit noch schwächeren Preisanpassungen», sagte Vorstandschef Paul Bulcke am Donnerstag bei der Vorlage der Zahlen für 2015 im schweizerischen Vevey.

Die lange verwöhnten Aktionäre von Nestlé sahen ihre Papiere am Vormittag um knapp 4 Prozent im Minus. Börsianer bemängelten vor allem die teure Werbung des Konzerns.

2015 trugen höhere Preise nur noch 2 Prozent zum Umsatzwachstum von Nestlé bei. 2014 waren es 2,2 Prozent gewesen. Wegen der schwächeren Aussichten bei den Preisen müssen sich die Schweizer beim Absatz etwas einfallen lassen.

Wie Finanzchef Francois-Xavier Roger sagte, fällt wohl schon das erste Quartal eher mäßig aus. Vor allem in Asien hat das Unternehmen im Stammgeschäft Probleme und schrumpfte ohne Einbezug der Preiserhöhungen sogar knapp.

Die indische Lebensmittelaufsicht hatte Nestlé im Juni die Herstellung und den Verkauf von Instant-Nudeln der Marke Maggi untersagt, nachdem bei Tests in einigen Bundesstaaten erhöhte Bleiwerte entdeckt worden waren. Der Konzern nahm daraufhin Millionen von Nudelpackungen vom Markt, Produktion und Vertrieb standen für fünf Monate still.

Nestlé steuerte mit teuren Marketing- und Werbekampagnen gegen. Die Ausgaben für Marketing und Verwaltung kletterten um 5,6 Prozent. Das operative Ergebnis ging um 4,5 Prozent auf 13,38 Milliarden Schweizer Franken (12,13 Mrd Euro) zurück. Das Betriebsergebnis - mit Sondererträgen und -aufwendungen - profitierte hingegen im Vorjahresvergleich von geringeren sonstigen Aufwendungen.

Wegen des starken Franken, der Exportprodukte außerhalb der Schweiz verteuert, geriet auch der Umsatz trotz des Wachstums in einzelnen Märkten weiter unter Druck. Er gab um 3,1 Prozent auf 88,8 Milliarden Franken (80,4 Mrd Euro) nach. Unterm Strich stand ein Gewinn von 9,1 Milliarden Franken nach 14,5 Milliarden Franken im Vorjahr.
dpa
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