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27.07.2018 | 13:12 | Lebensmittelkonzern 

Nestlé wächst über die Erwartungen hinaus

Vevey - Der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé hat im ersten Halbjahr von einer stärkeren Dynamik in den USA und in China profitiert.

Nestlé
Bei dem Schweizer Lebensmittelkonzern laufen die Geschäfte dank einer starken Nachfrage aus dem Ausland rund. Doch Nestlé bekommt auch Druck von aktivistischen Investoren. Nun soll der Konzern weiter umgebaut werden. (c) nestle
Auch das Geschäft mit Säuglingsnahrung nahm Fahrt auf. Kaffee und Tiernahrung waren ebenfalls rund um den Globus gefragt. So stieg der Umsatz in der ersten Jahreshälfte um 2,3 Prozent auf 43,9 Milliarden Schweizer Franken (38 Mrd Euro), wie der Hersteller von Kitkat-Schokoriegeln, Maggi-Suppe und Nescafé am Donnerstag in Vevey mitteilte. Aus eigener Kraft wuchs der Konzern um 2,8 Prozent. Das war mehr, als Analysten erwartet hatten.

Der Gewinn verbesserte sich im ersten Halbjahr um 19 Prozent auf 5,8 Milliarden Franken. Dies lag vor allem an Unternehmensverkäufen. Nestlé bekommt derzeit Druck vom aktivistischen Investor Daniel Loeb.

Dieser hatte sich bei dem Konzern eingekauft und hält etwas mehr als ein Prozent der Anteile. Loeb dringt auf mehr Tempo beim Konzernumbau und fordert die Trennung von Geschäftsbereichen, die 15 Prozent des Umsatzes ausmachen. Die Mittel daraus sollen für Zukäufe und weitere Aktienrückkäufe verwendet werden.

Der deutsche Nestlé-Chef Mark Schneider, der seit etwa zwei Jahren an der Spitze des Konzerns steht, hat bereits Einiges in die Wege geleitet, um den schweren Tanker agiler zumachen. So wurde das US-Süßwarengeschäft an den Nutella-Hersteller Ferrero verkauft.

Derzeit überprüft Nestlé zudem den Verkauf des Lebensversicherungsgeschäfts Gerber, das der Konzern einst bei der Übernahme des gleichnamigen Säuglingskost-Herstellers mitgekauft hatte.

Ein im Mai eingefädelter Deal mit der US-Kaffeehauskette Starbucks soll Ende August über die Bühne gehen. Nestlé übernimmt von den Amerikanern das Handelsgeschäft außerhalb der Kaffeehäuser und kann somit künftig weltweit Starbucks-Kaffee vertreiben.

Der Umbau kostet allerdings Geld. Allein dieses Jahr wird Nestlé dafür Kosten in Höhe von 700 Millionen Franken verbuchen. Für das Gesamtjahr präzisierte der Konzern seine Umsatzprognose und erwartet nun ein Wachstum von 3 Prozent. Die Spanne betrug zuvor 2 bis 4 Prozent. Mit einer Beschleunigung rechnet Schneider in der zweiten Jahreshälfte. Auch soll mehr Gewinn vom Umsatz hängen bleiben.
dpa
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