Mühle verlagert Produktion nach Hamburg und Berlin. (c) proplanta
Darüber seien die Belegschaft und die Stadt Jarmen am Mittwoch unterrichtet worden, teilte die stellvertretende Bürgermeisterin Rotraut Kriemann am Donnerstag mit. Zuvor hatten mehrere Medien über das Vorhaben des Konzerns GoodMills (Hamburg) berichtet. In Jarmen sind derzeit 28 Mitarbeiter bschäftigt.
Für die 3.000 Einwohner zählende Kleinstadt kam die Mitteilung Kriemann zufolge völlig überraschend. Neben dem Verlust der Arbeitsplätze sei der ideelle Schaden groß, wenn die mehr als 100 Jahre alte Mühle schließe. Die Nutzung des Gebäudes und des Hafengeländes an der Peene werde ein Problem. Ein Teil des Getreides werde per Schiff angeliefert.
Ein Unternehmenssprecher begründete den Schritt mit einem schwierigen Marktumfeld und einem seit Jahren anhaltenden Bäckereisterben. In dem hart umkämpften Mehlmarkt mit äußert niedrigen Margen sei der Konzern gezwungen, die Produktion auf moderne Standorte mit deutlich größerer Kapazität zu verlagern, um wirtschaftlich nachhaltig aufgestellt zu sein.
Jarmen ist mit 60.000 Tonnen Verarbeitungskapazität die kleinste der Getreidemühlen des Konzerns. Ab Oktober soll zusammen mit dem Betriebsrat über sozialverträgliche Lösungen für die Mitarbeiter beraten werden. Interne Versetzungen auf offene Stellen sollen geprüft werden.