Nachdem Kälte und Regen lange hemmend wirkten, steigen nun bei den derzeitigen sommerlichen Temperaturen die Erntemengen überall täglich sprunghaft an, berichtet das Online-Informationszentrum für die Landwirtschaft Proplanta.
Erdbeeren stellen in Deutschland die zweitwichtigste Obstkultur nach den Äpfeln dar. Insgesamt wurden die roten Sammelnussfrüchte im vergangenen Jahr von 2.505 Betrieben auf 19.048 ha angebaut. Davon standen 14.605 ha im Freiland im Ertrag, und auf lediglich 399 ha wurden Erdbeeren unter Schutzabdeckungen bzw. im Gewächshaus gezogen. Die Erntemenge lag in Deutschland im Jahr 2012 bei 155.828 t. Die Haupt-Anbauregionen befinden sich in Niedersachsen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Innerhalb der EU ist Deutschland hinter Spanien und Polen der drittwichtigste Erdbeerproduzent.
Der Konsum an Erdbeeren liegt in Deutschland bei rund 3,5 kg pro Kopf und Jahr, ein im Vergleich zu anderen Weichobstarten sehr hoher Verbrauch. Fast zwei Drittel der kalorienarmen und Vitamin C-reichen Früchte stammt aus heimischer Produktion. Rund 108.300 t Erdbeeren wurden 2012 nach Deutschland importiert, so dass 2012 ein Selbstversorgungsgrad von 63 % vorlag. Noch vor zehn Jahren war über die Hälfte der Erdbeeren in Deutschland Importware. Dementsprechend niedriger war auch der Jahres-Verbrauch von rund 2,5 kg pro Person.
Mit dem jährlichen Flächenwachstum um fast drei Prozent reagierten die Erdbeeranbauer auch auf den wachsenden Trend zu frischen und regionalen Produkten. Dies ist bei Erdbeeren besonders sinnvoll, da sie als nicht klimakterische Früchte nicht nachreifen und vollreif gepflückt werden sollten. Zudem verderben sie wegen ihres hohen Wassergehaltes rasch, so dass sie nach der Ernte möglichst zügig verzehrt oder verarbeitet werden sollten.
Die frischesten Früchte erhalten Verbraucher, wenn sie die Erdbeeren selber pflücken. Dabei ist ein Blick auf die
Übersichtskarte mit Erdbeerfeldern hilfreich, um das nächstgelegene Erdbeerfeld zu finden. Über 340 Anbieter sind jetzt auf der Karte verzeichnet. Selbstpflücker werden sicher auch in diesem Jahr trotz des späten Saisonstarts voll auf ihre Kosten kommen, denn anders als bei Spargel können die Bauern die Erdbeersaison beliebig verlängern.
Jeder, der eine Erdbeerplantage betreibt oder ein Erdbeerfeld zum selber pflücken kennt, kann dies
selbst in die Karte kostenfrei eintragen. (proplanta)
