Er hatte in der vergangenen Woche angekündigt, den einst weltweit größten Solarzellenhersteller verkaufen zu wollen. Damit solle
Q-Cells saniert werden. Weltweit würden Investoren gesucht.
Das Unternehmen hatte nach tiefroten Zahlen und einem Rechtsstreit mit Gläubigern am 3. April beim Dessauer Amtsgericht die Insolvenz beantragt. Betroffen sind rund 1.300 Mitarbeiter am Stammsitz von Q-Cells. Weltweit hat der Konzern rund 2.200 Beschäftigte, davon 500 in Malaysia.
Q-Cells hatte einen Kapital- und Schuldenschnitt geplant, um die drohende Insolvenz zu verhindern, diesen aber wegen rechtlicher Bedenken aufgegeben.
Die Belegschaft ist trotz der Verunsicherung angesichts der angemeldeten Insolvenz hochmotiviert. «Alle ziehen mit», sagte Betriebsratsvorsitzender Uwe Schmorl.
«Die Beschäftigen wissen, dass das Unternehmen nur dann verkauft werden kann, wenn es funktioniert.» Mittlerweile laufe die Produktion wieder auf Hochtouren in vier Schichten rund um die Uhr. Zum Zeitpunkt der Insolvenzanmeldung seien die Lager von Q-Cells leer gewesen.
«Die Leute sind gemessen am Ernst der Lage erstaunlich ruhig und diszipliniert», sagte Erhard Koppitz, Bezirksleiter der IG BCE, Bezirk Halle-Magdeburg.
Viele Beschäftigte bei Q-Cells hätten das Unternehmen in den zurückliegenden Jahren mit aufgebaut und würden gern dort weiter arbeiten. «Man muss abwarten, was entschieden wird. Aber das beste Für Q-Cells wäre wohl, wenn es an einen Investor ginge und nicht zerschlagen wird.» (dpa)