Im laufenden Jahr erwartet
Nordex einen Umsatz von 1,2 bis 1,3 Milliarden Euro, wie der Vorstand am Montag in Frankfurt/Main mitteilte - nach einem Umsatzsprung um 17 Prozent auf 1,08 Milliarden Euro im Jahr 2012.
Nach roten Zahlen im vergangenen Jahr strebt Nordex für 2013 Gewinne an. Unter dem Strich hatte der Konzern 2012 noch 94,4 Millionen Euro Verlust gemacht (2011: minus 49,5 Millionen).
Hauptgrund waren Einschnitte in den Werken in China und den USA, wo die Geschäfte seit langem schlecht laufen. Das Unternehmen hatte Ende 2012 seine Rotorblattproduktion in China eingestellt, 130 Stellen fielen dort weg. Konsequenzen aus einer rückläufigen Auslastung wurden auch in den USA gezogen, was in Summe das Ergebnis mit 75,1 Millionen Euro belastete.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte der Windanlagenspezialist einen Rekord-Auftragseingang von knapp 1,3 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,1 Milliarden) - 94 Prozent davon stammten aus Europa und dem neuen Wachstumsmarkt Südafrika. Damit setzte sich der Konzern dank neu entwickelter Anlagen vom Abwärtstrend der Branche ab.
Nordex setzt auf weitere Kostensenkungsmaßnahmen. «Allein im Jahr 2012 haben wir unsere Fertigungsstunden für eine komplette Turbine um 26 Prozent reduziert», erklärte Vorstandschef Jürgen Zeschky. «Durch derartige Erfolge ist die Wertschöpfung pro Mitarbeiter um etwa 10 Prozent gestiegen.» Die Aktie reagierte positiv und legte bis zum Nachmittag um gut 2 Prozent zu.
Nordex konzentriert sich unter Zeschky auf seine Kerngeschäfte: Der Vorstandschef verschlankt das Unternehmen, spart kräftig und hat sich etwa von den teuren Offshore-Plänen verabschiedet. Die gesamte Branche steckt seit zwei Jahren in der Krise. Das liegt vor allem daran, dass die Nachfrage nicht mit dem massiv ausgebauten Angebot mithielt. Zum anderen haben einige Kunden Probleme, die Finanzierung für die kapitalintensiven Anlagen zu stemmen. (dpa)