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09.06.2013 | 07:03 | Grüne Champions 

Berufswettbewerb der deutschen Landjugend sorgt für Überraschungen

Berlin - "Thüringen ist der große Gewinner des Berufswettbewerbes der deutschen Landjugend."

Landjugend
(c) proplanta
"Aus dem kleinen Bundesland kommen die Erstplatzierten in der Land-, Forst- und Tierwirtschaft. - Eine Riesenüberraschung“, so Magdalena Zelder, Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend, nach der internen Siegerehrung in der Nacht zum Freitag. An dem Wettstreit unter dem Motto „Grüne Berufe sind voller Leben - Zukunft braucht Nachwuchs“ hatten sich seit Februar rund 10.000 junge Menschen aus Land-, Forst-, Haus- und Tierwirtschaft sowie dem Weinbau beteiligt.

In den vergangenen Tagen bewiesen sich die 120 jungen Frauen und Männern, die sich für das Finale qualifiziert hatten, in Berufstheorie und -praxis. Nur das Allgemeinwissen wurde fachübergreifend getestet. Punkten konnte dabei, wer das Jahr der Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung kannte oder wusste, was im Jahr 9 n. Chr. war.

Die 22 Auszubildenden in der Sparte Landwirtschaft I hatten im Wettbewerb beispielsweise einen Geschicklichkeitsparcours zu meistern, d.h. einen Mähdrescher während der Fahrt abzutanken und anschließend den beladenen Anhänger an einer Annahmestelle abzukippen. In Theorie und Praxis gewannen (in der Reihenfolge der Nennung): Felix Schacke (Thüringen), Henning Schulte und Jan Brokering (beide Niedersachsen), Axel Roth (Bayern) und Steffen Zöller (Hessen).

In der Leistungsgruppe II - die FachschülerInnen Landwirtschaft - hatten die Zweierteams beispielsweise eine Fütterungsempfehlung für eine Herde von Milchkühen zu erstellen und diese gleich zu mischen. Im Finale starteten 22 Männer und vier Frauen. Auf den ersten Platz kamen Gerhard Klausmann und Christian Fichter (Baden-Württemberg). Das Team war in gleicher Besetzung schon vor zwei Jahren angetreten. „Der Bundesentscheid vor zwei Jahren war so toll, dass wir unbedingt noch einmal dabei sein wollten“, so Christian Fichter. „Wir hatten die Chance und haben sie genutzt. Und ja – er war wieder eine Bereicherung. In jeder Hinsicht“, freut er sich. Auf den zweiten Platz kamen Florian Holste und Thorsten Finke aus Nordrhein-Westfalen gefolgt von Mareike Pape und Sven Kück (Niedersachsen).

Die 23 angehenden Forstwirte, darunter eine Frau, zeigten z.B. im Fällen und Entasten, was sie drauf haben. Sie pflanzten Bäume und Sträucher in Linie, bauten einen Fledermauskasten… Sebastian Arnold (Thüringen), Mathias Weiß (Brandenburg), Julian Löhle, Paul Lange (beide Baden-Württemberg) und Michaela Wenzel (Brandenburg) setzten sich an die Spitze der ForstwirtInnen.

In der Hauswirtschaft ging es für die 12 jungen Frauen im Praxistest auch darum, auf einer Fachkräftetagung Ehrengäste mit einem länderspezifischen Menü unter Verwendung von regionalen und saisonalen Produkten zuzubereiten. Angelika Sappl, Maria Schuster (beide Bayern), Antje Sanders (Niedersachsen), Tina Winterhalder (Baden-Württemberg) sowie Lina Keirath (Niedersachsen) kochten sich nach vorn.

Die neun Tierwirtinnen und zwei Tierwirte hingegen hatten u.a. die Aufgabe, Ferkel von der Kennzeichnung bis zur Dokumentation, von der Impfung bis zum Schwanzkupieren zu versorgen. Alternativ errichteten sie eine mobile Weidezaunanlage. Am Ende kam Lisa Mertens (Thüringen) vor Theresa Lorenz (Sachsen) und Claudia Wiese (Mecklenburg-Vorpommern) auf den ersten Platz.

Für die 15 JungwinzerInnen, darunter drei Frauen, ging es darum, einen Weinberg zu bepflanzen bzw. eine fiktive Weinbergswanderung zu gestalten, weil die aufgrund der Witterung ins Wasser gefallen war. Nach der Lösung aller Aufgaben - allgemeines und berufstheoretisches Wissen, Präsentation und Praxis - setzen sich Simon Maier (Baden-Württemberg), Stefanie Fröhlich (Bayern) und Karsten Horter (Rheinland-Pfalz) in der genannten Reihenfolge durch.

Ebenfalls im Weinbau, allerdings Leistungsgruppe II, gingen acht junge Winzer in Fortbildung an den Start. Sie hatten nur mit der Nase zehn typische Aromen zu erkennen und sich auf dem Weinberg um den Pflanzenschutz zu kümmern. Als Sieger in Theorie und Praxis gingen Sebastian Baum (Rheinland-Pfalz), Michael Kinzinger und Fabian Alber (beide Baden-Württemberg) aus dem Berufswettbewerb hervor.

Damit ging der 31. Berufswettbewerb der deutschen Landjugend zu Ende. Veranstaltet vom Deutschen Bauernverband e.V., dem Bund der Deutschen Landjugend, dem Deutschen LandFrauenverband e.V. und der Schorlemer Stiftung stand er unter der Schirmherrschaft der Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Vor Ort wurde er von der Bayerischen Jungbauernschaft und dem Bayerischen Bauerverband organisiert. Der praktische Wettbewerb in den Sparten Land-, Forst- und Tierwirtschaft war im Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum für Schweinehaltung Schwarzenau zu Gast, bei den Rinderaufgaben unterstützte der Familienbetrieb Hugo Löb.

Die Hauswirtschafterinnen fanden im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Kitzingen freundliche Aufnahme, der Wettbewerb der jungen WinzerInnen wurde bei der DIVINO Nordheim eG., im Weingut Glaser-Himmelstoß sowie dem Weingut Knoblach ausgetragen. Während der Wettbewerbswoche bot die Abtei Münsterschwarzach über 200 TeilnehmerInnen und RichterInnen ein Zuhause. (bdl)
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