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16.02.2013 | 18:52 | Gartenmesse 

Bienenbäume für Gartenträume

Berlin - Pflanztaschen aus recycelten Flaschen, grüne Dachgärten oder Bienenbäume - die Verkaufsmesse mit dem etwas hochgestochenen Motto «Gartenträume» hat seit Freitag erstmals in Berlin ihr Angebot ausgeschüttet.

Garten
(c) proplanta
«Wir wollen Gärtner informieren und inspirieren», sagt die niederländische Messechefin Marjon Nijkamp. «Und wir wollen zum ökologischen Gärtnern beitragen.»

Der Bienenbaum am Stand von Jörg Rauch stammt aus China. «Der ist bei uns noch nicht so weit verbreitet. Doch den muss man einfach haben», schwärmt er. Millionen von Bienen würden sich Nektar aus den Blütendolden holen, sagt der Experte für Pflanzenraritäten aus Niedersachsen. Ein Stückchen weiter wird die fast vergessene Apfelsorte Jonathan präsentiert - geschnitten wie eine Pyramide. «Es ist ein großer Wert, alte Sorten zu erhalten», sagt Jonathan Dralle.

Der Garten als grünes Wohnzimmer - der Trend sei ungebrochen, so die Messechefin. Experten empfehlen für die Terrasse speziell behandelte einheimische Esche als Alternative zum Tropenholz. Schwer angesagt seien auch Dachgärten, heißt es bei der Firma Kusche und Partner: «In der Stadt wohnen und trotzdem selbst Gemüse ziehen - das ist es.»

Immer mehr Verbraucher wollten wissen, was sie essen, ist immer wieder zu hören. Mit den Pflanztaschen beispielsweise, die in Reihen neben- und untereinander angeordnet sind, könnten Kräuter, Tomaten oder Blüten zum Naschen auf engstem Raum selbst gepflanzt und frisch geerntet werden, erklärt der Direktor der Firma «Eetbare Wand», Léon van Rijswijk.

Doch die essbare Wand mit Bewässerung ganz in Schwarz hat ihren Preis: Um die 100 Euro. Und für das mobile Gestell, falls man die niederländische Kreation nicht an der Wand befestigen will, seien rund 500 Euro extra zu berappen. Das Material sei sehr haltbar, sagt van Rijswijk.

Gärtnern gehört zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der Deutschen. Dafür gebe es auch gesellschaftliche Gründe, meint der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde. Unsichere Wirtschafts- und Sozialsysteme förderten einen Wertewandel mit Rückzug ins Private.

Der Verband von Garten- und Landschaftsbauern sieht darin eine Chance für neue Aufträge. Firmen aus Berlin und Brandenburg zeigen auf der Messe, wie Wege kreativ mit Natursteinen gepflastert und schwungvolle Beete angelegt werden. «Doch leider liegt es nicht im Trend, einen handwerklichen Beruf zu erlernen», sagt Geschäftsführerin Rita Kaiser. Mancher Azubi halte auch die Ausbildung nicht durch.

Bei den «Gartenträumen» können auch Gummistiefel, gusseiserne Jünglinge, Holz-Windmühlen und Rasenroboter gekauft werden. «Ich hatte mir mehr Anregung für die Gartengestaltung versprochen», sagt ein Berliner Besucher. Bis zum Sonntag präsentieren sich 76 Aussteller aus Deutschland, den Niederlanden und Belgien in Hallen am Gleisdreieck. Die Messe ist bereits in 13 deutschen Städten etabliert. In Berlin wurde erst jetzt ein passender Platz gefunden. (dpa)
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