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18.04.2009 | 06:47 | Ausschusssitzung  

Bundesausschuss Obst und Gemüse tagte in Berlin

Bonn - Am 31. März 2009 und 1. April 2009 trafen sich die Mitglieder des Bundesausschus­ses Obst und Gemüse (BOG) zur 111. Ausschusssitzung in Berlin.

Bundesausschuss Obst und Gemüse
(c) proplanta
 Die zentralen Themen der Sitzung waren die EU-Pflanzenschutzgesetzgebung einschließlich der Rückstandshöchst­gehalte, die Fortentwicklung der Marktorganisation für Obst und Gemüse, die zukünftige Aus­richtung der Markt- und Preisberichterstattung sowie der Absatzförderung, das Qualitäts­sicherungssystem für Obst und Gemüse sowie die Beschäftigung von Saisonarbeitskräften.

Mit dem Stellvertretenden Generalssekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Adalbert Kienle, und dem Generalsekretär des Zentralverbandes Gartenbau, Dr. Siegfried Scholz, diskutierten die BOG-Mitglieder den Sachstand zur Liquidation von CMA und ZMP. Kienle ging in seinen Ausführungen darauf ein, dass nach dem Urteil des Bundesverfas­sungsgerichts und dem Beschluss einer stillen Liquidation der beiden Durchführungsge­sellschaften die CMA die Marketingaktivitäten bereits zurückgefahren hat und bei der ZMP demnächst mit einem Einstellen der Arbeiten zu rechnen sei. Hinsichtlich der Neuaufstellung beim Gemeinschaftsmarketing gestalte sich die Situation derzeit sehr schwierig, allerdings sei bei aller Eigenständigkeit von Exportmaßnahmen der Sektoren auch eine Dachlösung dringend erforderlich.

Bei der Markt- und Preisberichterstattung sei mit der Gründung der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) bereits ein Neuanfang begonnen worden. Der BOG begrüßte dies sehr und bekräftige die Wichtigkeit einer neutralen und belastbaren Markt- und Preisberichterstattung für Obst und Gemüse. Es seien auch künftig gemeinsame Anstren­gungen für eine allgemeine Imagewerbung sowie die Exportförderung und die Unterstützung von Messebeteiligungen dringend erforderlich. Neben allen privatwirtschaftlichen Anstren­gungen wird seitens des Bundesausschusses Obst und Gemüse ebenso eine Beteiligung der Politik eingefordert.

Mit Regierungsdirektor Dr. Wolfgang Zornbach vom Bundesministerium für Ernährung, Land­wirtschaft und Verbraucherschutz fand eine Diskussion zum aktuellen Stand bei der EU-Pflanzenschutzgesetzgebung sowie die Rückstandshöchstgehalte von Pflanzenschutzmitteln statt. Nach Ansicht des BOG wird sich mit der zu erwartenden zonalen Zulassung – sofern alle Beteiligten seitens der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln den europäischen Ansatz anerkennen – die Verfügbarkeit gerade in den Kulturen des Obst- und Gemüsebaues hin­sichtlich der Pflanzenschutzmittel in Zukunft verbessern.

Für die nach der Rahmenrichtlinie für die nachhaltige Anwendung von Pflanzenschutzmitteln zu erstellenden nationalen Aktionspläne weist Zornbach auf den für Juni 2009 mit der Wirtschaft vorgesehenen Work­shop des Bundeslandwirtschaftsministeriums hin. Dr. Torsten Staack von der QS Qualität und Sicherheit GmbH erläuterte den Mitgliedern des Bundesausschusses Obst und Gemüse den aktuellen Stand bei QS Obst und Gemüse. QS habe sich im Bereich Obst und Gemüse erfreulich entwickelt, auch die Internationalisierung von QS habe entscheidende Fortschritte gemacht. So seien bereits eine breite Palette von „QS-Obst- und Gemüse­erzeugnissen“ aus Belgien, den Niederlanden, Spanien und Italien verfügbar.

Hinsichtlich der zum 1. Juli 2009 anstehenden Änderungen bei den Vermarktungsnormen für Obst und Gemüse regte der BOG an, dass die Vermarktungsnormen der Wirtschaftskommis­sionen der Vereinten Nationen – die sogenannten UN/ECE-Normen – dort genutzt werden, wo es keine spezifischen EU-Vermarktungsnormen mehr gibt. Die Obst- und Gemüseer­zeugnisse würden dann entsprechend gekennzeichnet und kontrolliert. (DBV)  
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