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28.06.2010 | 12:36 | DLG-Feldtage 2010 Spezial 

DLG-Feldtage 2010: Beeindruckende Präsentation des modernen Pflanzenbaus

Frankfurt a. Main - Die Veranstalter und die Aussteller sind mit dem Verlauf und dem Ergebnis der diesjährigen DLG-Feldtage sehr zufrieden.

DLG-Feldtage 2010
Sie wurden von der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung, der AGRAVIS Raiffeisen AG und der NORD/LB sowie mit Unterstützung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, der Vereinigten Hagelversicherung VVaG, der Union zur Förderung der Oel- und Proteinpflanzen (UFOP), der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) und der Nordzucker AG vom 15. bis 17. Juni auf dem Rittergut Bockerode in Springe-Mittelrode bei Hannover durchgeführt. Die DLG-Feldtage waren wiederum eine eindrucksvolle Präsentation des modernen Pflanzenbaus an einem Standort, der für Besucher und Aussteller beste Bedingungen bot. Ein hoher Informationsbedarf bei den Landwirten kennzeichnete die Atmosphäre. Im Blickpunkt der Pflanzenbauprofis, die aus allen Regionen Deutschlands kamen, standen alle Facetten des modernen Pflanzenbaus, darunter Sorten, die Bodengesundheit, Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe, die Automatisierung im Pflanzenbau sowie die neuen, modernen Informationstechnologien. Sie wollen die Produktionseffizienz steigern und Potenziale auf ihren Standorten ausschöpfen. Hierfür haben sie auf den DLG-Feldtagen 2010 sehr gezielt nach Lösungen gesucht. Mit 21.350 hoch qualifizierten Fachbesuchern wurde das zweitbeste Ergebnis bei DLG-Feldtagen erzielt. Erfreulich ist der gute Besuch aus dem Ausland (7 Prozent). Mit diesem Ergebnis haben die DLG-Feldtage ihre Stellung als das Spitzenereignis des Pflanzenbaus in Deutschland und im benachbarten Ausland eindrucksvoll bestätigt.


Folgendes vorläufige Fazit kann gezogen werden:

1. Ziel der DLG-Feldtage 2010 war es, den Landwirten und allen am Pflanzenbau Beteiligten einen ausführlichen und in der Dichte einzigartigen Überblick über Stand und Trends im modernen Pflanzenbau zu geben. Im Mittelpunkt des Fachangebotes standen neue und bewährte Sorten sowie Saat- und Pflanzgut von allen wichtigen Kulturpflanzen, Fragen der Düngung und des Pflanzenschutzes. Anziehungsmagneten waren darüber hinaus die Vergleiche von europäischen Winterweizen- und Rapsanbauverfahren mit Teilnehmer aus insgesamt acht Ländern.

Insgesamt wurden auf dem 14 ha großen Versuchsfeld von 121 Unternehmen und Organisationen Innovationen in großer Anzahl sowie vielfältige Informationen zur Orientierung im Pflanzenbau geboten. Ergänzt wurde das Feldversuchsangebot durch 146 Aussteller auf 2 ha Campusfläche und auf 22 ha Maschinenvorführfläche. Hier standen die Fragen des Pflanzenbaumanagements, insbesondere auch zum Precision Farming, im Mittelpunkt. Das Angebot an Maschinenvorführungen zur teilflächenspezifische Düngung mit Mineraldüngerstreuern, zur Gestängestabilität und -balance bei Pflanzenschutzspritzen, zum automatisierten Lenken und Vorgewendemanagement sowie zur Stoppelbearbeitung wurde sehr gut angenommen.

2. Das auf hohem Niveau stehende Fachangebot stieß bei den Landwirten und ihren Beratern auf großes Interesse. Der große Bedarf an nachvollziehbaren Informationen über Sorten und Saatgut, Pflanzenschutz und Düngung, bestimmte landtechnische Verfahren, den ertragssteigernden und umweltgerechten Anbau, zum Anbau von Biomasse zur Energieproduktion sowie über aktuelle Managementfragen konnte nahezu ausnahmslos befriedigt werden. Das wurde dadurch bestätigt, dass nahezu alle Besucher mit dem Angebot der DLG-Feldtage 2010 zufrieden waren. Diesen Spitzenwert ergab die Befragung durch ein neutrales Marktforschungsinstitut an den drei Veranstaltungstagen der DLG-Feldtage 2010.

3. Mit 307 Ausstellern aus 13 Ländern konnte eine Rekordbeteiligung verzeichnet werden. Dies entspricht einer Zunahme von acht Prozent gegenüber 2008. Die Aussteller waren, wie eine weitere Befragung ergab, mit den DLG-Feldtagen 2010 insgesamt sehr zufrieden. 96 Prozent von ihnen beantworteten die Frage nach dem Gesamturteil ihrer Beteiligung positiv.

4. In einem unter der Federführung des Bundesverbandes Deutscher Pflanzenzüchter (BDP) eingerichteten Themenzentrums „Grüne Gentechnik“ informierten fast 30 namhafte Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, von Organisationen und Verbänden über die verschiedenen Aspekte der Grünen Gentechnik entlang der gesamten Wertschöpfungskette und boten so die Grundlage für eine umfassende Meinungsbildung. Dieses Angebot nutzten sehr zahlreiche Besucher. Auch das DLG-Forum zum Thema „Grüne Gentechnik - was Landwirte und Verbraucher erwarten können!“ fand große Beachtung. Das federführend von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) angebotene Themenzentrum „Energie vom Feld“ zog die Besucher in großer Zahl an. Hier hatten sie eine hervorragende Möglichkeit, sich über neue Energiepflanzen, energetische Potenziale sowie über die Biomasseerzeugung und deren Aufbereitung, Anlagentechnik, Arbeitswirtschaft und Wirtschaftlichkeit zu informieren.

5. Die in diesem Jahr angebotenen Informationszentren stießen auf großes Interesse bei den Besuchern. Im Zentrum „Pflanzenschutz – sicher, sauber, schnell“ erhielten die Landwirte anwendungsorientierte Informationen und Hinweise auf Techniken zur Verminderung von Abdrift und Punktbelastungen. Im Informationszentrum „Feldroboter“ demonstrierten Entwickler aus verschiedenen europäischen Ländern die Leistungsfähigkeit ihrer Robots. Stets hohe Beachtung fanden dabei die Vorführungen in einen eigens dafür angelegten Parcours, in dem die Robots sich selbst orientieren, fortbewegen und bestimmte Aufgaben erledigen mussten.

6. Die DLG registrierte insgesamt 21.350 Fachbesucher. Nach den Befragungsergebnissen kam deutlich mehr als ein Drittel der Besucher aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein (37 Prozent). Aber auch für Fachleute aus Bayern (12 Prozent), Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland (12 Prozent), Nordrhein-Westfalen (11 Prozent) und Sachsen-Anhalt/Sachsen (8 Prozent) waren die DLG-Feldtage 2010 ein attraktives Reiseziel.

7. Die DLG-Feldtage 2010 waren aber auch für die Fachleute aus dem benachbarten Ausland der erwartete Anziehungsmagnet: Rund 1.500 ausländische Fachbesucher, die meisten aus den Niederlanden, aus Dänemark, Tschechien, Polen und Österreich, informierten sich auf dem Rittergut Bockerode. Dies unterstreicht den besonderen Charakter der DLG-Feldtage auch als Treffpunkt für internationale Pflanzenbauprofis.

8. Fachlich fundierte, konzentrierte Gespräche kennzeichneten die Atmosphäre der DLG-Feldtage 2010. Die Aussteller hoben das sehr hohe fachliche Niveau der Landwirte hervor. Fast zwei Drittel von ihnen kommen von Betrieben mit mehr als 100 ha, darunter rund 2.300 Landwirte mit mehr als 500 ha. Insgesamt repräsentierten die Landwirte auf den DLG-Feldtagen 2010 rund 4,5 Millionen Hektar.

9. Die Ergänzung des Fachangebotes durch zeitlich gestraffte Forumsveranstaltungen zu aktuellen Themen hat sich erneut bewährt. Die Resonanz mit nahezu 2.000 Zuhörern an den drei Veranstaltungstagen dokumentiert, dass die ausgewählten Themen dem Interesse der Fachleute entsprachen.

10. Bereits die Eröffnungsveranstaltung, an der unter anderem die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Astrid Grotelüschen teilnahm, fand großen Anklang. Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung verlieh die DLG erneut Wilhelm-Rimpau-Preise für drei innovative und praxisnahe Diplom- bzw. Masterarbeiten in der Pflanzenproduktion. Die Preisträger sind Imanuel Großmann (Universität Stuttgart-Hohenheim), Sebastian Gresset (TU München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan) und Jorita Krieger (Humboldt-Universität zu Berlin).

11. Termin und Ort der DLG-Feldtage im Jahr 2012 werden im September 2010 festgelegt und kommuniziert. Die DLG plant in nächster Zeit ein internationales Pflanzenbauzentrum einzurichten. Hierfür sind mehrere Standorte im Gespräch. Die Entscheidung über den Standort des Pflanzenbauzentrums wird im September 2010 fallen. Die nächsten DLG-Feldtage sollen im Juni 2012 am Standort des Pflanzenbauzentrums stattfinden. (dlg)
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