Die Messen zeigen Trends auf und informieren über aktuelle Branchenthemen.
„Die Fruchtwelt
Bodensee ist in der internationalen Fachwelt etabliert und findet dank der gelungenen Kombination aus umfangreichem Produktangebot, Seminaren und Fachvorträgen großen Zuspruch", erklärt Klaus Wellmann, Geschäftsführer der Messe Friedrichshafen. Mehr als 300 Aussteller aus 13 Nationen werden zur Neuauflage des Messedoppels am Bodensee erwartet.
Zum 35. Mal werden die traditionellen Bodensee-Obstbautage mit obstbaufachlichen Vorträgen und Diskussionen abgehalten. Einen agrarpolitischen Schwerpunkt stellt die Eröffnung der Messe am Freitagvormittag dar. „Ein Novum ist, dass die Eröffnung im Foyer West stattfindet", erklärt Projektleiterin Petra Rathgeber. Eugen Setz von der Obst vom Bodensee Marketinggesellschaft und Dr. Egon Treyer von der Marktgemeinschaft Bodenseeobst ergänzen: „Mit dem Rahmenprogramm treffen wir aktuelle Themen wie Auswirkungen eines freien Welthandels, Ressourcenmanagement und
Nachhaltigkeit und darf es noch etwas Bio sein."
Globale Entwicklungen im ApfelmarktEinen großen Anziehungspunkt bietet das Programm bereits am Freitagnachmittag. Mit Dr. A. Desmond O'Rourke gelang es, einen weltweit führenden Marktanalysten aus Washington D.C. an den Bodensee zu holen. „Trends in der Apfelproduktion und das Exportmarketing weltweit führender Anbieter", lautet das simultanübersetzte Hauptreferat des Eröffnungstages. Desmond O'Rourke, der 30 Jahre lang Professor an der Washington State University war, bevor er im Jahr 2000 die Belrose Inc. gründete und als Präsident an deren Spitze trat, ist Autor des jährlich erscheinenden „World Apple Review".
Sein Pendant in Europa ist Helwig Schwartau von der
Agrarmarkt Informationsgesellschaft (AMI). Der Obstmarktexperte weiß das Geschehen in den Märkten zu interpretieren. Er trägt das Thema „Die Marktlage am europäischen Apfelmarkt" vor, wobei er auf die aktuellen Entwicklungen bei Mengen und Preisen in den einzelnen Ländern Europas eingeht. Als weiterer Schwerpunkt wird eine Ernte- und Exportprognose aus den wichtigsten Ländern der Südhemisphäre zu hören sein.
Nachhaltiges RessourcenmanagementDer Samstag steht im Zeichen von Umweltthemen. Daneben gilt das Interesse Vorträgen über „Neue Entwicklungen bei Pflaumenunterlagen" mit Olaf Möller von der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt Weinsberg (LVWO), „Ergebnisse aus Versuchen zur Kirschenerziehung" von Michael Zoth vom Kompetenzzentrum Obstbau Bavendorf (KOB) und „Betriebsmanagement im Obstbau". Letztgenanntes vermitteln Esther Bravin, von der schweizerischen
Forschungsanstalt Agroscope in Wädenswil (ACW) und Timo Hirrle vom KOB.
Um die Ressource Wasser und den effizienten Umgang damit geht es im Vortrag von Monika Möhler von der Lehr- und Versuchsanstalt Gartenbau (LVG) in Erfurt. Sie legt anhand von Versuchsergebnissen dar, wie in ausgewählten Obstkulturen mit reduziertem Wassereinsatz dennoch optimale Erträge erzielt werden können. Gunthild Muster, Beerenexpertin an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt Weinsberg (LVWO), berichtet im Vortrag „Kulturführung bei der Himbeere mit Schwerpunkt Bewässerung".
Bio-Trend hält anDie Obstregion Bodensee ist deutschlandweit mit über 40 Prozent größter Anbieter von Bio-Äpfeln. Der Konsument von heute verlangt von Bio beides: ein Maximum an ökologischem Nutzen bei einem gleichzeitigen Optimum an Geschmack und Genuß. Dr. Ulrich Mayr vom KOB stellt „Neue Apfelsorten für den Bio-Anbau" vor, denen es gelingen kann, in die Gunst der Verbraucher und Erzeuger zu kommen. Helwig Schwartau referiert ein weiteres Mal, nun über das Thema „Marktlage im europäischen Bio-Apfelmarkt". Es werden aktuelle Entwicklungen bei Bio-Äpfeln in den einzelnen Ländern Europas erläutert. Daneben Tendenzen und Entwicklungen in den verschiedenen Verkaufsformen des Handels.
Dr. Katrin Zander wird mit ihrem Vortrag „Marktstrukturen und die Wettbewerbssituation im deutschen Markt für Öko-Äpfel" das Bio-Programm abrunden. Die Kernaussagen des Vortrages stammen aus einem neuen Gutachten. Hier wird nun eine Analyse über die Entwicklungen auf dem deutschen Markt für Öko-Äpfel und den Außenhandel mit Öko-Äpfeln vorgestellt. Aus den Marktentwicklungen werden Handlungsempfehlungen für die deutschen Erzeuger abgeleitet.
Effizienter Erdbeeranbau und gesunde ErnährungAm Sonntagvormittag spricht Alexandra Richter (LVWO) über das Thema „Erdbeeren im Folien-Tunnel". Den Erwartungen an frühere Ernten, höhere Erträge und bessere Qualität stehen Investitionskosten gegenüber, die einzelbetrieblich abgewogen werden müssen. Der zweite Vortrag wendet sich über das interessierte Fachpublikum hinaus an die breite Öffentlichkeit. Das Thema: „Bedeutung von Obst in der Ernährung". Referentin ist Annerose Herm vom Ernährungszentrum Bad Waldsee.
Landwirtschaft im Fokus: agrarweltBedingt durch die thematischen Überschneidungen bietet die Parallelmesse agrarwelt eine gute Ergänzung zur Fruchtwelt Bodensee. Im Mittelpunkt der dritten Messe-Auflage stehen Themen wie Bio- und Windenergie, regionale Kulturlandschaft und Agrartechnik. Das Rahmenprogramm beschäftigt sich mit der gesamtstrategischen Unternehmensberatung und bietet unter anderem die Vorträge „Finanzierung und Liquiditätsplanung in der Landwirtschaft" sowie „Hofübergabe: Gestaltbare Herausforderungen für die Betriebsentwicklung". Diese Themen werden von Unternehmensberater Johannes Willburger vermittelt. Außerdem erklärt Heiner Klett, Rechtsreferent des Landesbauernverbandes Baden Württemberg das Thema „Hofübergabe - rechtliche Voraussetzungen und Gestaltungsmöglichkeiten und Rudolf Schmutz vom Bundesverband
Windenergie referiert zur "Windkraft in der Region".
Preise und ÖffnungszeitenDie Fruchtwelt Bodensee ist vom 24. bis 26. Februar 2012 geöffnet; Freitag und Samstag von 9 bis 18 Uhr, Sonntag von 9 bis 17 Uhr. Die Tageskarte kostet 9 Euro und beinhaltet auch den Eintritt in die Messe agrarwelt. Weitere Informationen und eine Überblick zu Vortragsprogramm unter: www.fruchtwelt-bodensee.de und www.agrarwelt-bodensee.de (messe-fn)