Die Besucher der Grünen Woche haben in diesem Jahr mehr Geld auf der Agrar- und Ernährungsmesse ausgegeben. Für Landwirtschaftsminister Christian Schmidt haben sich auch die zahlreichen Debatten gelohnt. Nebenbei gab es aber auch Proteste. (c) proplanta
Mit 48 Millionen Euro gaben die Besucher rund eine Million Euro mehr aus als 2016, wie die Veranstalter in einem vorläufigen Fazit am Sonntag in Berlin mitteilten. Damit habe sich der Trend der vergangenen Jahre fortgesetzt, sagte ein Sprecher.
Innerhalb der zurückliegenden zehn Jahre habe sich der Umsatz um etwa zehn Prozent erhöht. «Für uns heißt das, dass das Angebot stimmt», meinte der Sprecher.
Zum Abschluss der 82. Grünen Woche mit dem Partnerland Ungarn kamen nochmals zahlreiche Besucher, wie der Sprecher sagte. Mit knapp 400.000 Gästen lag die Zahl auf dem Vorjahresniveau. Im Durchschnitt gab jeder Besucher mehr als 120 Euro aus. Rund ein Viertel davon entfiel auf den Verzehr auf der Messe, der Rest wurde für Warenkäufe und -bestellungen ausgegeben.
Zehn Tage lang stellten Produzenten aus Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau ihre Produkte aus. Im Vergleich zum Vorjahr waren diesmal zehn Aussteller weniger dabei, insgesamt 1.650. Dafür waren 66 Länder vertreten, eines mehr als im Vorjahr.
Bei den Diskussionen standen dem Veranstalter zufolge das Tierwohl, die Qualität und Sicherheit von Nahrungsmitteln sowie die Sicherung der Welternährung im Vordergrund. Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) sagte am Samstag laut Mitteilung: «Wir haben mit dem staatlichen Tierwohl-Label und dem Einstieg in den Ausstieg beim Kükentöten wichtige Wegmarken für mehr Tierwohl gesetzt.»
Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, teilte mit: «Die Internationale Grüne Woche 2017 hat deutlich gemacht, dass sich die Landwirtschaft den aktuellen Herausforderungen stellt.» Die Diskussionen über Veränderungen und über die Zukunft der Branche habe sich versachlicht.
Die Messe wurde anfangs jedoch auch von massiven Protesten begleitet. Unter dem Motto «Wir haben es satt!» hatten zu Beginn mehr als 10.000 Menschen in Berlin gegen die «Agrarindustrie» und für eine grundlegende Neuausrichtung der Landwirtschaft demonstriert. Rund 100 Organisationen - darunter Verbände konventionell und ökologisch wirtschaftender Bauern sowie Tier- und Umweltschützer - hatten dazu aufgerufen.
Die 83. Grüne Woche ist vom 19. bis 28. Januar 2018 geplant.