Offizieller Start der weltgrößten Landtechnik-Ausstellung "Agritechnica"

Bis einschließlich Samstag, den 17. November 2007, wird das Messegelände in Hannover Treffpunkt der weltweiten Landwirtschaft sein. 2.247 Unternehmen aus 36 Ländern, darunter 2.168 Direktaussteller und 79 zusätzlich vertretene Unternehmen, werden ein vollständiges Agrarfachprogramm präsentieren. Die Zahl der Aussteller ist gegenüber der letzten Veranstaltung in 2005 um fast 40 Prozent gestiegen.

Gleichzeitig hat die Ausstellungsfläche um mehr als 35 Prozent zugenommen. Mit diesem hervorragenden Anmeldeergebnis baut die Agritechnica ihre führende Stellung als die weltweite Leitausstellung für Landtechnik weiter aus. In dem Ausstellerzuwachs kommen der Aufschwung der gesamten Agrarbranche und die deutlich gestiegene wirtschaftliche Bedeutung der Landwirtschaft und der Landtechnik zum Ausdruck.

 

Überragende Beteiligung aus dem Ausland

Der starke Ausstellerzuwachs kommt mit einem Plus von fast 70 Prozent gegenüber der letzten Veranstaltung überwiegend aus dem Ausland. Die meisten der 957 ausländischen Unternehmen (2005: 561 Unternehmen) kommen aus Italien (283), Niederlande (83), Österreich (64), Frankreich (55), Türkei (50), Dänemark (45), Spanien (41), Großbritannien (38) und China (34).

Auffallend ist die um 100 Prozent gestiegene Ausstellerzahl aus Italien sowie das in dieser Anzahl bisher noch nicht dagewesene, große Interesse türkischer Traktoren- und Landtechnikhersteller an der Agritechnica. Erfreulich ist auch die gute Beteiligung aus Polen (19 Aussteller), Tschechien (19) und Russland (15). Aber auch aus fast allen anderen Ländern beteiligen sich die Unternehmen stärker als je zuvor. Beachtenswert ist zudem, dass über 50 Aussteller aus den USA und Kanada sowie erstmals 23 argentinische und 13 indische Unternehmen ihr Angebot präsentieren werden.

Die DLG wertet dies als deutliches Zeichen dafür, dass die Hersteller aus diesen Ländern die Agritechnica als Innovationsplattform und als Zugang zu den weltweiten Märkten nutzen wollen. (Ausstellerdatenbank) 

 

Agrarbranche mit neuem Selbstbewusstsein

Viele Ökonomen sahen vor noch nicht allzu langer Zeit in der Landwirtschaft eine Branche mit abnehmender Bedeutung. Heute kann festgestellt werden, dass die Landwirtschaft eine der Schlüsselbranchen des 21. Jahrhunderts ist. Innerhalb von nur kurzer Zeit hat ein Paradigmenwechsel stattgefunden: Die weltweite Nachfrage nach Agrarrohstoffen ist größer als das Angebot. Diese Entwicklung hat zu einem neuen Selbstbewusstsein innerhalb der gesamten Agrarbranche geführt. Landwirtschaft ist Zukunft, so lässt sich der gegenwärtig erlebte Aufschwung ausdrücken. Und Landwirtschaft wird als einer der essenziellen Sektoren der Volkswirtschaft wahrgenommen. Sie ist gesellschaftsfähig und hat Lösungskompetenz für die fundamentalen Zukunftsfragen, nämlich ausreichende und qualitativ hochwertige Nahrungsmittel und sichere preiswerte Energie für Strom, Wärme und Mobilität.

 

Stimmung unter den europäischen Landwirten so gut wie seit Jahren nicht

Das neue Selbstbewusstsein der Landwirte gründet auf der deutlich verbesserten wirtschaftlichen Situation und spiegelt sich in der gegenwärtig zu verspürenden, positiven Stimmung wider. Dies zeigen auch die Ergebnisse und Trends des Trendmonitors Europa, den die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) im Herbst 2007 zusammen mit Europas führendem Agrarmarktforschungsinstitut Kleffmann (Lüdinghausen/Westfalen) durchgeführt hat. Hierbei sind im Herbst 2007 rund 3.000 zukunftsorientierte Landwirte aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Polen, Tschechien und Ungarn befragt worden.

Noch nie zuvor haben die Landwirte für das „allgemeine Klima“, die „eigene Situation“ und die „Zwölf-Monatsprognose“ positivere Einschätzungen abgegeben als in diesem Herbst. Dabei schätzen die deutschen und die polnischen Landwirte das Umfeld sowie die Situation und die Entwicklungsmöglichkeiten des eigenen Betriebes am besten ein. Auch die englischen, französischen und tschechischen Landwirte blicken wieder positiver in die Zukunft. Die ungarischen Landwirte schätzen das allgemeine Umfeld eher schlechter, die Situation und die Entwicklungsmöglichkeiten des eigenen Betriebes aber als normal ein.

  

Ressourcen bewahren - Menschen ernähren - Lösungen auf der Agritechnica

Die sich verändernde Agrarwelt mit weltweit knapper werdenden Rohstoffen stellt die gesamte Agrarbranche vor neue Herausforderungen. Es geht darum, bei begrenzten und endlichen Ressourcen nachhaltig hochqualitative Agrarrohstoffe in ausreichender Menge zu produzieren. Insbesondere der Landtechnik kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Sie präsentiert auf der diesjährigen Agritechnica Innovationen und Lösungen in großer Zahl, die maßgeblich dazu beitragen, dass die Landwirte sowohl hohe Erträge erzielen als auch Produkte qualitativ hochwertig, sicher und Ressourcen bewahrend erzeugen können.

Dass die Landtechnikhersteller mit einer Innovationsoffensive in die kommenden Jahre starten, signalisiert die mit über 330 höchste Anmeldezahl für Neuheiten seit zwölf Jahren. Die Industrie hat auf die aktuellen Anforderungen schnell reagiert und trägt mit ihren auf Effektivität, Effizienz und Nachhaltigkeit ausgerichteten Innovationen den Bedürfnissen der Landwirte in besonderer Weise Rechnung.

 

 

Zukunftsforum Agritechnica mit einzigartigem Fachprogramm

Mit ihrem einzigartigen landtechnischen Informationsangebot und zahlreichen Informationsveranstaltungen zu den wichtigsten Zukunftsfragen wird die Agritechnica Orientierung für anstehende Entscheidungen geben. Sie ist ein unentbehrliches Zukunftsforum für die gesamte Agrarbranche, denn auf ihr ist der weltweite Sachverstand aus Industrie, Landwirtschaft, Wissenschaft und Beratung konzentriert. Sie ist damit nicht nur eine Innovationsplattform für modernste Technik, sondern auch ein Ideen- und Impulsgeber für die vorrangigen Zukunftsfragen der Agrarwirtschaft und der Agrartechnik. Ein Highlight im Fachprogramm ist die „World Soil and Tillage Show“ in der Halle 11. Hier geht es um Konzepte und Strategien für eine effiziente Bodenbearbeitung und Bestellung. Aspekte der Wirtschaftlichkeit und der Bodenfruchtbarkeit, die Vorsorge gegen Bodenerosion und Bodenverdichtung, aber auch die Einflüsse des Klimawandels stehen dabei im Fokus.

Breiter Raum wird auch dem gesamten Themenkomplex der Bioenergie eingeräumt. Nahezu die gesamte internationale Landtechnikbranche nutzt die Agritechnica, um Lösungskonzepte und Innovationen zur Erzeugung, Verarbeitung und Logistik von Biomasse auf ihren Ständen vorzustellen. Darüber hinaus präsentieren rund 250 Spezialaussteller in der Halle 27 und im daran angrenzenden Freigelände ihre neuesten Entwicklungen zur Herstellung und Nutzung von Bioenergien. Von besonderem Interesse wird dabei das Special „Wertschöpfungskette Holz“ sein. Hier demonstriert die DLG in Zusammenarbeit mit dem Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik (KWF) täglich live alle Prozessschritte der Herstellung und Nutzung von Holzhackschnitzeln: Hacken, Trocknen und Verbrennen. Erstmals wird dabei auch die Ernte von Energiehölzern live gezeigt.

 

In einer Vielzahl von internationalen Veranstaltungen, wie Kongressen, Workshops und Foren, werden sowohl Technik-Trends aufgezeigt als auch alle wichtigen Zukunftsfragen der Landwirtschaft sowie der Agrartechnik behandelt. Darüber hinaus präsentieren Vertreter aus Wissenschaft, Beratung, Industrie und landwirtschaftlicher Praxis täglich aktuelle Trends und wichtige Entwicklungen zu interessanten Themen der Branche in fünf auf dem Agritechnica-Gelände eingerichteten Foren.

 

Agritechnica 2007: Treffpunkt der Junglandwirte aus ganz Europa

Beeindruckend ist, wie die junge Generation die Herausforderung Zukunft annimmt und sich den Anforderungen stellt. Die Junglandwirte suchen Zukunftskonzepte, um die Weichen für sich und die Betriebe erfolgreich für die nächsten zehn bis zwanzig Jahre stellen zu können. Junge Unternehmer aus vielen europäischen Ländern werden das Bild der diesjährigen Agritechnica noch mehr als in den Vorjahren prägen.

Die Junge DLG führt gemeinsam mit dem Bund der Deutschen Landjugend (BDL) und dem europäischen Verband junger Landwirte (CEJA) auch zur Agritechnica 2007 einen Europäischen Junglandwirte- und Agrarstudententag durch. Am Donnerstag, dem 15. November, findet um 18.00 Uhr eine Podiumsdiskussion mit Junglandwirten statt, unter anderem aus Polen, Frankreich, Großbritannien und Deutschland. Europas Landwirte sehen heute große Chancen in ihrem Wirtschaftszweig. Jetzt gilt es, Wachstum und Investitionen für den nachhaltigen Erfolg von morgen vernünftig zu steuern. Im Mittelpunkt der Podiumsdiskussion steht daher die Frage, wie sich junge Betriebsleiter in den verschiedenen europäischen Ländern darauf einstellen.

 

Ein besonderes Highlight wird wieder die „Young-Farmers-Party“ sein, die im Anschluss an die Podiumsdiskussion durchgeführt wird und die seit Wochen mit 2.500 Anmeldungen ausverkauft ist.

 

Sehr guter Besuch erwartet

Die richtige Ausrichtung auf die neuen Herausforderungen und Chancen hat einen außerordentlichen Informationsbedarf bei den Landwirten aus dem In- und Ausland zur Folge. Die DLG rechnet daher mit einem ähnlichen hohen Zuspruch wie bei der letzten Veranstaltung sowie mit einem steigenden Auslandsbesuch. 2005 kamen rund 260.000 Besucher zur Agritechnica, darunter 44.000 aus dem Ausland. (DLG)