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13.05.2009 | 00:36 | Welt-Ozean-Konferenz  

Ozean-Konferenz: Korallen, Fische und Seeschlangen

Manado - Korallenschutz, Wasserqualität und nachhaltige Fischerei standen am Dienstag im Mittelpunkt der Welt-Ozean- Konferenz. Deutsche Wissenschaftler stellten in Manado auf der indonesischen Insel Sulawesi unter anderem das SPICE-Programm vor.

Ozean-Konferenz
(c) proplanta
Zusammen mit indonesischen Kollegen arbeiten sie an einem nachhaltigen Management der küstennahen Gewässer Indonesiens. «Das Gebiet rund um Indonesien ist eine der wichtigsten Zentren der Biodiversität der Welt», sagte der Direktor des Leibniz-Zentrums für Marine Tropenökologie in Bremem, Venugopalan Ittekot. Im Rahmen des SPICE-Programms untersuchen Wissenschaftler zum Beispiel die Widerstandsfähigkeit von Korallen angesichts der Meeresverschmutzung und Wassererwärmung. Der Name SPICE steht für die Abkürzung des englischen Titels «Wissenschaft für den Schutz der Küstenökosysteme in Indonesien». Andere versuchen, mit den Küstenbewohnern eine nachhaltige Fischerei zu verwirklichen.

Ein erfolgreiches Programm zum nachhaltigen Küstenmanagement stellte Rili Djohani von der Naturschutzorganisation TNC-Indonesien vor. Sie arbeitet im Komodo-Nationalpark, der in Ostindonesien 120.000 Hektar Meer und 60.000 Hektar Land umfasst, auf dem die seltenen Komodo-Warane leben. Die Behörden richteten nach umfangreichen Studien über Laichplätze und Lebenszyklen der Fische in dem Meeresgebiet und nach Rücksprache mit den Anwohnern Schutzzonen ein, in denen nicht mehr gefischt wird. Der Korallenbewuchs sei in zehn Jahren um 65 Prozent gestiegen, sagte Rili. Die illegale Dynamit-Fischerei sei durch den Einsatz von mehr Patrouillenboote gestoppt worden. Die Bewohner besserten ihre Einkommen durch Angebote für Touristen auf. Der Park gilt als einzigartiges Taucherparadies.

Eine Lanze für die hochgiftigen Seeschlangen brach der dänische Spezialist Arne Redsted Rasmussen. Die Menschen wüssten viel zu wenig über die Reptilien. Dabei könne ihr Gift in der Medizin eine wichtige Rolle spielen. Rasmussen hat sich in aller Welt auf die Spuren der Seeschlangen gemacht und dabei einen alarmierenden Rückgang der Vorkommen festgestellt. «Es sieht so aus, als seien die Riffschlangen im Nordwesten Australiens völlig verschwunden», sagte Rasmussen, der seinen Vortrag mit gruseligen Bildern gebissener Menschen und schauspielerischen Einlagen über die Wirkung des Gifts im Körper auflockerte. «Es empfiehlt sich, nicht mit ihnen zu spielen», riet er dem amüsierten Publikum. (dpa)
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