Nach Informationen der «Kieler Nachrichten» (Montag) und des NDR soll die große internationale Messe WindEnergy alle zwei Jahre in Hamburg stattfinden. Damit verliere die nordfriesische Kreisstadt nach 25 Jahren ihre führende Stellung als Messestandort für Windenergie, berichtete NDR 90,3.
Die für September 2014 geplante HusumWind werde abgesagt. Als Ausgleich werde in ungeraden Jahren ab 2015 eine kleinere nationale Windmesse von Husum ausgerichtet. Außerdem zahle die Hamburger Messe- und Congressgesellschaft eine Entschädigung an Husum. Den «Kieler Nachrichten» zufolge überweist Hamburg vier Millionen Euro für bereits angefallene Planungskosten der Husum-Wind 2014.
Zur Zukunft der Windmessen in Norddeutschland wollen sich heute Nachmittag der schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) und sein Hamburger Amtskollege Frank Horch (parteilos) in Rendsburg äußern. An der Pressekonferenz nehmen auch der Präsident des Unternehmensverbands UVNord, Uli Wachholz, und die beiden Messechefs aus Hamburg und Husum, Bernd Aufderheide und Peter Becker, teil.
Laut «Kieler Nachrichten» wollen die Teilnehmer eine Vereinbarung über die Ausrichtung der Windmesse unterzeichnen. Demnach wollen die Messegesellschaften von Husum und Hamburg eine gemeinsame Dachgesellschaft gründen, die beide Messen ausrichtet. Die Beilegung des Streits hat nach Informationen von NDR 90,3 noch einen weiteren Vorteil für Hamburg: Die Hansestadt dürfe weiterhin ihren Hafenschlick vor der Nordseeküste Schleswig-Holsteins verklappen.
An dem Kompromiss wurde bereits Kritik laut. Der FDP-Kreisverband Nordfriesland sprach von einem klaren «Verrat an den Interessen Husums». Der Kreisverbandsvorsitzende Jens Kieback forderte den Rücktritt der Landesregierung. «Wir stehen fassungslos vor dem Scherbenhaufen der weltweiten Leitmesse einer Windenergiebranche», erklärten Kieback und sein Stellvertreter Rüdiger Kohls.