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28.09.2014 | 06:07 | Tollwut-Tag 

Bundesministerium unterstützt Kampf gegen Tollwut

Insel Riems - „Zusammen gegen Tollwut - Together against Rabies“ lautet das diesjährige Motto des Welt-Tollwut-Tages am 28. September.

Projekt gegen Tollwut
(c) Eisenhans - fotolia.com
Diesem folgt auch das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI). Es unterstützt die südafrikanischen Länder Botswana und Namibia bei der Bekämpfung der Tollwut im Rahmen eines Projekts der Weltorganisation für Tiergesundheit OIE. Dabei sollen Diagnostik und Überwachung der Tollwut sowie die Aufklärung der Bevölkerung vor Ort verbessert werden.

Andererseits sollen Impfmaßnahmen bei Hunden durchgeführt werden, die maßgeblich zu einer Verbesserung der Situation und letztendlich zur Eliminierung der Krankheit führen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) stellt für das Projekt 300.000 Euro zur Verfügung.

Während Deutschland und viele andere europäische Länder frei von terrestrischer Tollwut sind, sterben neuesten Schätzungen zufolge vor allem in Afrika und Asien jedes Jahr immer noch mehr als 78.000 Menschen an dieser vermeidbaren Infektionskrankheit. Die durch die Tollwut verursachten Kosten belaufen sich jährlich global auf rund 5,6 Milliarden US Dollar.

Das FLI als nationales und OIE Referenzlabor für Tollwut sowie WHO-Tollwutzentrum forscht seit Jahrzehnten intensiv an dieser vom Tier auf den Menschen übertragbaren Infektionskrankheit (Zoonose). International arbeitet das FLI mit dem Netzwerk der WHO-Referenzzentren zusammen und unterstützt die Initiative „Welt-Tollwut-Tag“ als Mitglied der „Partners for Rabies Prevention“ sowie der „Global Alliance for Rabies Control“ (GARC) seit deren Start 2007.

Die Forschungsarbeiten des FLI trugen maßgeblich zur Entwicklung von Köderimpfstoffen und Impfstrategien gegen Fuchstollwut bei, die seit 2008 in Deutschland als offiziell ausgerottet gilt. Im Jahr 2010 entdeckten und charakterisierten Forscher des FLI ein neues Tollwutvirus bei europäischen Fledermäusen. Aktuell untersuchen mehrere FLI-Fachinstitute im Projekt „Lyssaviren“ z.B. die molekularen Grundlagen der Infektion, Immunmechanismen oder die Verbreitung von Tollwutviren bei Fledermäusen in Europa.

Weiterhin werden zuverlässige und schnelle Nachweismethoden entwickelt beziehungsweise vergleichend getestet. Außerdem entwickelt und optimiert das FLI nach wie vor Überwachungs- und Impfstrategien. So bereiten die Wissenschaftler in Zusammenarbeit mit der GARC einen online-Leitfaden für eine effiziente Tollwut-Überwachung in betroffenen Ländern vor. Darüber hinaus werden neue Impfstoffe gegen Tollwut bei Wildtieren erforscht. Erst im Frühjahr schloss das FLI hierzu einen Forschungskooperationsvertrag mit dem Impfstoffhersteller IDT Biologika GmbH.

Der Welt-Tollwuttag findet seit 2007 am Todestag von Louis Pasteur, dem 28. September, statt. Louis Pasteur gelang die Herstellung des ersten Impfstoffs gegen die Tollwut. Weitere Informationen hierzu und zu den weltweiten Aktionen stehen im Internet unter www.worldrabiesday.org zur Verfügung.

Mit dem Institut Pasteur in Paris arbeitet das Friedrich-Loeffler-Institut ebenfalls zusammen; in der letzten Woche wurde von beiden Instituten ein Kooperationsvertrag zur Forschungsförderung unterzeichnet. (fli)
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