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04.06.2008 | 17:19 | Nahrungsmittelversorgung 
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Die Welternährungskrise und ihre Ursachen

Hamburg - Der rasante Anstieg der Preise für wichtige Grundnahrungsmittel hat das Problem von Hunger und Unterernährung weltweit verschärft.

Die Welternährungskrise und ihre Ursachen
Zu den Hauptgründen dieser Entwicklung zählen:

- Die Weltbevölkerung von derzeit über 6,7 Milliarden Menschen wächst Tag für Tag um mehr als 200 000, die alle essen wollen und dabei auch mehr Ressourcen wie Land, Wasser und Energie beanspruchen. Mit steigendem Wohlstand wird mehr gegessen. Das zeigt sich am Beispiel der großen «Wirtschaftswunder»-Länder China und Indien.

- Eine dort heranwachsende neue Mittelklasse verzehrt mehr Fleisch. Für Zucht und Mästung von Schlachttieren werden immer mehr Urwälder abgeholzt, um Weiden und Anbauflächen für Futtermittel zu gewinnen. Allein in Brasilien geht jährlich ein Waldgebiet von der Größe Schleswig-Holsteins verloren.

- Angetrieben wird die Preisspirale für Nahrungsmittel auch von Börsenspekulanten. Selbst bei etwa gleichbleibender Getreideproduktion schafften sie es, Angebotsschwankungen und Stimmungen in immer höhere Preise umzusetzen.

- Die Energiepreise sind ein weiterer Kostenfaktor. Hohe Ölpreise verteuern die industrielle Lebensmittelproduktion und die Transportkosten. Arme Länder sind kaum noch in der Lage, die allein im Jahr 2007 um mehr als 50 Prozent gestiegenen Preise für Ölimporte zu zahlen.

- Auch das Geschäft mit dem Bio-Sprit wirkt sich nachteilig auf die Nahrungsmittelversorgung aus. So fließen mittlerweile etwa 80 Prozent der US-Maisernte in die Ethanolgewinnung. Die Verknappung von Mais als Nahrungsmittel verteuert das Produkt für auf Importe angewiesene arme Länder. In Brasilien ist bereits eine Fläche so groß wie Bayern mit Zuckerrohr zur Gewinnung von Bio-Ethanol bepflanzt.

- Im Handel mit landwirtschaftlichen Produkten schirmen sich die Reichen von den Armen ab. Wegen der etwa von der Europäischen Union und den USA verlangten Agrarzölle haben Produkte aus Entwicklungsländern nur schwer Zugang zu den Märkten der Industrieländer. Andererseits verbilligen reiche Länder ihre Agrarexporte durch Subventionen derart, dass Bauern in manchen armen Ländern nicht mithalten können. (dpa)
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Kommentare 
dummy1 schrieb am 13.06.2012 12:01 Uhrzustimmen(167) widersprechen(100)
ich bin fassungslos...
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