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01.12.2014 | 09:43 | Westafrika 

Ebola-Epidemie kostet 7.000 Menschen das Leben

Genf - An der Ebola-Epidemie in Westafrika sind laut einer neuen Zählung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) inzwischen fast 7.000 Menschen gestorben.

Ebola-Epidemie
(c) proplanta
Der drastische Anstieg um rund 1.200 Tote binnen weniger Tage basiere aber weniger auf neuen Todesfällen als vielmehr auf der rückwirkenden Erfassung nicht berichteter Fälle, betonte WHO-Sprecherin Fadéla Chaib am Sonntag.

Die Hilfsorganisation «Ärzte ohne Grenzen» kritisierte mangelndes Engagement der Bundesregierung. Diagnosen sollen dank eines neuen Tests künftig viel schneller möglich sein.

Den neuen Zahlen zufolge starben bislang 6.928 Menschen an dem Virus, 16.169 erkrankten. Die Dunkelziffer dürfte nach Ansicht von Experten deutlich höher liegen. Die Zahlen bestätigen, dass Liberia mit 4.181 Todesfällen das mit Abstand am schlimmsten betroffene Land ist. In Guinea kamen demnach 1.284, in Sierra Leone 1.463 Menschen ums Leben. Weitere 15 Menschen starben in anderen Ländern.

Der Vorstandsvorsitzende von «Ärzte ohne Grenzen Deutschland», Tankred Stöbe, beklagte in der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung», die deutsche Hilfe komme zu spät und zu unkoordiniert. «Nach dem Erdbeben auf Haiti oder dem Sturm auf den Philippinen dauerte es nur Stunden oder Tage, ehe internationale Hilfe massiv mobilisiert war. Bei Ebola sind Monate vergangen.» In Deutschland habe seine Organisation lange den Eindruck gehabt, man «füttere Informationen in einen Apparat, der dann nichts daraus macht».

«Ärzte ohne Grenzen» betreibt nach eigenen Angaben sechs Ebola-Behandlungszentren. Bislang wird der Zeitung zufolge - trotz vieler Versprechen - kein Zentrum zur Behandlung Ebola-Kranker in deutscher Regie betrieben. Nach Angaben der «Ebola Task Force» im Auswärtigen Amt sind derzeit in Guinea, Sierra Leone und Liberia insgesamt 16 deutsche Helfer im Auftrag der Bundesregierung, vier vom Technischen Hilfswerk, elf Soldaten der Bundeswehr und eine Laborkraft vom Robert Koch-Institut. Vor der Eröffnung stehe ein Behandlungszentrum, das in Regie des Roten Kreuzes in Monrovia errichtet wurde. Entwicklungshilfeminister Gerd Müller (CSU) sagte der Zeitung: «Dass wir schneller auf Krisen wie Ebola reagieren müssen, ist keine Frage. Das stellt niemand in Abrede.»

Ein Schnelltest zur Ebola-Diagnose soll demnächst in Conakry, der Hauptstadt Guineas, geprüft werden. Das tragbare Labor soll die Virusinfektion in Blut oder Speichel binnen 15 Minuten anzeigen, teilte die britische Stiftung Wellcome Trust mit. Dies würde die Diagnosedauer auf ein Sechstel der bislang nötigen Zeitspanne von etwa 1,5 Stunden reduzieren. Das tragbare Labor, das Solarzellen und einen Monitor umfasst, benötigt weder Kühlmöglichkeit noch externen Stromanschluss und soll so den Anforderungen in entlegenen Regionen genügen.

«Ein zuverlässiger 15-Minuten-Test, der Ebola-Fälle bestätigen kann, wäre ein Schlüsselwerkzeug für eine wirksame Kontrolle der Ebola-Epidemie und würde es ermöglichen, Patienten zu ermitteln und möglichst schnell zu behandeln», erklärte der Wellcome Trust. «Das erhöht nicht nur die Überlebenschancen der Patienten, sondern verhindert auch die Übertragung des Virus auf andere Menschen.» (dpa)
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