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21.01.2013 | 11:31 | Schnäppchenmentalität 

Kurzfilm über Verbraucherverhalten: Schnäppchen oder Moral?

Gräfelfing / Mainz - Kaufen Kunden billige Produkte, obwohl sie aus Kinderarbeit stammen? Überwiegt die Schnäppchenmentalität oder ein ethisches Bewusstsein?

Verbraucher
(c) proplanta
Naturland e.V. und der Weltladen-Dachverband e.V. zeigen während der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin erstmals einen Film der gemeinsamen Kampagne "Öko+Fair ernährt mehr". Er dokumentiert eine Aktion vom September letzten Jahres auf einem deutschen Wochenmarkt. Der fünfminütige Film, eine satirische Kurzdokumentation, wurde auf einem Wochenmarkt einer deutschen Großstadt gedreht.

Das fiktive Unternehmen „Agraprofit", neu auf dem Markt, hat ein innovatives Verkaufskonzept: Billige Produkte und gleichzeitig volle Transparenz der Produktionskette. Es konfrontiert die Kundschaft dezent lächelnd mit den Produktions- und Handelsbedingungen der angebotenen Billiglebensmittel. Schilder zeigen, was hinter den Produkten steckt: Zum Beispiel "Kinderarbeit? - Dann sind sie wenigstens weg von der Straße!".

Hintergrund der Aktion: Deutsche zählen zu den größten Schnäppchenjägern Europas. Auch wenn die Qualität bei Lebensmitteln stärker in den Fokus rückt, ist immer noch der Preis wichtigstes Kaufkriterium. Die Lebensmittelindustrie täuscht mit schönen Werbeslogans über die fragwürdige Entstehung von Billigprodukten hinweg. Aber wie aufgewühlt, beunruhigt oder auch unbeeindruckt reagieren die Menschen, wenn sie direkt hören, welche Zustände andernorts mit ihrem Einkauf verbunden sind?

Der Film dokumentiert die verschiedenen Reaktionen und stellt die Frage, wie man selbst reagiert hätte. Was die Käufer nicht wissen: Alle Erzeugnisse an diesem Marktstand kamen aus Öko-Landbau und Fairem Handel!

Die Aktion fand im Rahmen der Kampagne „Öko + Fair ernährt mehr!" von Naturland und dem Weltladen-Dachverband statt. Mit der Kampagne „Öko + Fair ernährt mehr!" wollen Naturland und der Weltladen-Dachverband VerbraucherInnen und PolitikerInnen darauf aufmerksam machen, dass Öko-Landbau und Fairer Handel einen positiven Beitrag zur weltweiten Ernährungssicherung leisten. Gerade in Entwicklungsländern haben kleinbäuerliche und ökologische Landwirtschaft großes Potential, die Ernährungssituation zu verbessern.

Der Film ist zu sehen unter: www.agraprofit.de und www.youtube.com/agraprofit und täglich auf der Internationalen Grünen Woche im Kurzfilmprogramm in Halle 6.2a. Mehr über die Kampagne erfährt man an Stand 113 Halle 6.2a und unter www.oekoplusfair.de. (PD)
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