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23.12.2008 | 08:33 | Gesundheitsgefährdung 
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Landesamt warnt vor Verzehr von Bittermandeln und Aprikosenkernen

Rostock - Das Landesamt für Lebensmittelsicherheit (LALLF) hat wegen möglicher Gesundheitsgefährdung erneut vor dem Verzehr von Bittermandeln und bitteren Aprikosenkernen gewarnt.

Bittermandeln
Bittermandeln (c) Cpro - fotolia.com
«Die Kerne enthalten Amygdalin, welches während des Verdauungsprozesses Blausäure freisetzt», sagte die Chefin der Lebensmittelüberwachung Cornelia Trapp am Montag in Rostock. Bereits Anfang Dezember hatte eine Discounterkette bundesweit ein Kaffeegebäck zurückgerufen, nachdem das LALLF einen erhöhten Gehalt dieser Substanz festgestellt hatte. Eine Gesundheitsgefährdung sei nicht auszuschließen, die betroffene Ware sei anschließend aus dem Verkauf genommen worden.

In Abhängigkeit vom Anteil an Aprikosenkernen, insbesondere dem Anteil an bitteren Kernen, kann der Gehalt an freisetzbarer Blausäure in Produkten schwanken. Dieses haben die Untersuchungen im LALLF an verschiedenen Amarettiniproben gezeigt. In sieben untersuchten Proben wurden Gehalte an freisetzbarer Blausäure von 28 bis 287 mg/kg Gebäck ermittelt, letzterer in den genannten italienischen Amarettini.

In Naturkostläden, Reformhäusern und über das Internet werden bittere Aprikosenkerne als Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Häufig werden sie als alternatives Mittel zur Krebsbehandlung angepriesen. „Diese Aussage ist irreführend, weil die Wirkung wissenschaftlich nicht nachgewiesen ist. Erwiesen ist nur, dass im Handel erhältliche Kerne den Stoff in Konzentrationen bis zu einem Milligramm pro Kern aufweisen können “, sagt Trapp.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt Verbrauchern daher, nicht mehr als ein bis zwei bittere Aprikosenkerne pro Tag zu verzehren oder besser noch, völlig darauf zu verzichten. Von Kindern ist das Produkt fernzuhalten. Darüber hinaus fordert die Behörde, dass die Hersteller auf die gesundheitlichen Risiken hinweisen sollten. Ähnlich wie bei Bittermandeln, wo die Etiketten bereits Warnhinweise enthalten, wie beispielsweise „Nicht zum Rohverzehr geeignet“, „Für Kinder unzulänglich aufbewahren“. Wer bei seinem Gebäck nicht auf den typischen Bittermandelgeschmack verzichten möchte, kann auf Bittermandelaroma zutückgreifen.


Hintergrundinformation
Blausäure (Cyanid) kann Symptome einer akuten Vergiftung, wie Krämpfe, Erbrechen sowie Atemnot hervorrufen und in hohen Dosen sogar zu einer tödlichen Atemlähmung führen. Gemäß einer Risikobewertung des britischen Committee on Toxicity soll die Aufnahme an Cyaniden 0,02 Milligramm pro Kilo Körpergewicht am Tag nicht überschreiten. Mit dem Verzehr nur eines Aprikosenkerns kann diese Aufnahmemenge bereits erreicht sein. Bei rohen Bittermandeln beträgt der Gehalt an Blausäure bis zu 3.000 Milligramm pro Kilogramm. So können je nach Körpergewicht, bereits etwa 5 bis 10 Bittermandeln bei Kindern zu einer tödlichen Blausäurevergiftung führen. (dpa/LALLF)
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Kommentare 
Cezary schrieb am 17.02.2016 03:11 Uhrzustimmen(87) widersprechen(117)
Die Pharmalobby ist richtig moechtig,mit aprikosenkernen koennen sie nichts gewinen,deshalb versuchen sie der bloedsinn zu verkaufen dass die aprikosenkerne einen menschen toetten koennen, schwachsinn, ich esse taeglich ca 50-60 stueck durch den ganzen tag verteilt,seit juli 2015,und ich lebe,und habe keine anzeichen einer vergiftung,sogar umgekert,ich fuele mich wunderbar,mach 3-4 mal in der woche sport, und kann ich nur empfelen aprikosenkerne taeglich zu konsumiren.natuerlich wie bei jeder suplement,achten sie auf reaktionen der eigenen koerper.uebrigens bei youtube kann man ein spot anschauen,wo ein junger mann verzehrt in 9 minuten 120 aprikosenkernen, empfele ich es zu anschauen.
ballonteam schrieb am 27.08.2013 09:52 Uhrzustimmen(140) widersprechen(96)
die pharmalobby hat eine heidenangst, dass es sich herumspricht, mit ein paar euro krebs zu behandeln-wie mein geheilter hautkrebs. genau die blausäure zerstört den krebs. 3x5-15 stück/tag. diese menge habe ich ohne probleme vertragen.
Karbidlampe schrieb am 06.03.2012 00:49 Uhrzustimmen(167) widersprechen(165)
...mag sein,dass fünf bis zehn Bittermandeln bei Kindern zu gesundheitlichen Scäden führen können, allerdings bezweifle ich, dass ein Kind FREIWILLIG diese Menge an Bittermandeln verzehrt. Da ich als Kind sehr neugierig war, hat mir meine Mutter eine halbe Bittermandel zum Probieren gegeben. Diese war so bitter, dass ich den größten Teil wieder ausgespuckt habe!
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