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08.09.2012 | 05:22 | Hantavirus-Epidemie 

Drei Menschen sterben durch Hantavirus

San Francisco / Stuttgart - Ein dritter Mensch ist nach dem Besuch des kalifornischen Yosemite-Nationalparks am Hantavirus gestorben.

Maus
(c) proplanta
Einzelheiten wurden nicht bekannt. Bereits vor etwa einer Woche hatte der Erreger zwei Menschenleben gefordert. Die Parkverwaltung meldete am Freitag auch zwei neue Erkrankungen.

Die Mitarbeiter des Nationalparks versuchten, Camper über die Gefahr zu informieren.

«Wir arbeiten eng mit den Gesundheitsbehörden von Staat und Bund zusammen und empfehlen allen Besuchern, die dem Virus ausgesetzt gewesen sein könnten, bei den ersten Symptomen sofort medizinischen Rat zu suchen», sagte Parkchef Don Neubacher.

Diese Symptome ähneln einer Grippe: Nach einer Inkubationszeit von einer bis sechs Wochen bekommt der Patient hohes Fieber, Schüttelfrost, Muskel- und Kopfschmerzen. Die Erreger können auch die Lunge oder Nieren befallen und Blutungen auslösen.

Das Hantavirus wird über den Kot von Nagetieren, vor allem von Mäusen, verbreitet. Der Mensch nimmt den Erreger über die Atemluft auf.

Nach Informationen der US-Behörde zur Seuchenkontrolle (CDC) sind in den USA zwischen 1993 und 2011 insgesamt 587 Hantavirus-Erkrankungen bekannt geworden. Etwa jede dritte endete tödlich. Es gibt verschiedene Typen von Hantaviren, die unterschiedlich schwere Krankheitsverläufe verursachen können.

Die Hantavirus-Epidemie in einigen Regionen Baden-Württembergs flaut unterdessen langsam ab. Zum Höhepunkt der Epidemie im April und Mai seien es 134 Neuerkrankungen pro Woche gewesen, jetzt nur noch 20, teilte das Regierungspräsidium Stuttgart am Freitag mit.

Seit Anfang 2012 wurden dem Landesgesundheitsamt mehr als 1.640 Fälle der Virus-Erkrankung gemeldet. Das waren mehr als in jedem Jahr zuvor.

Baden-Württemberg sei dieses Jahr mit mehr als 60 Prozent aller Fälle das am stärksten betroffene Bundesland. In 65 Prozent der Fälle mussten die Patienten ins Krankenhaus. Viele Betroffene litten unter Nierenproblemen. Todesfälle gab es nicht.

Eine mögliche Ursache für die starke Ausbreitung des Erregers im Südwesten ist nach Einschätzung der Experten der trockene Sommer des vergangenen Jahres und der darauffolgende hohe Fruchtertrag vieler Buchen und Eichen.

«Die Überträger des Virus, die Rötelmäuse, hatten daher besonders viel Nahrung und konnten sich stark vermehren.» (dpa)
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