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19.03.2017 | 15:33 | Delikatesse? 

Südkorea: Warnung vor Verzehr von Biberratten

Seoul - Die Regierung in Südkorea hat die Bevölkerung vor den gesundheitlichen Gefahren beim Verzehr von Biberratten gewarnt.

Biberratten essen?
(c) proplanta
Die Beliebtheit der früher für ihr Fell gezüchteten Tiere war gestiegen, nachdem ein koreanischer Nachrichtensender die Nahrhaftigkeit ihrer Gallenblasen gepriesen hatte.

Das Umweltministerium teilte jedoch mit, die auch Nutria genannten Biberratten seien Träger von gefährlichen Pestiziden und vom Tier auf den Menschen übertragbaren Bakterien. «Die Gallenblase und Leber können mit zoonotischen Bakterien und Parasiten infiziert sein», sagte Ministeriumssprecher Noh Hee-kyong einem Bericht der «Korea Times» zufolge.

TV-Chosun hatte im Januar berichtet, die Gallenblasen seien so gesund wie jene von Bären. Bärengalle ist in Südkorea beliebt, viele Koreaner reisen dafür auch ins Ausland. Gallenflüssigkeit wird in der asiatischen Medizin eingesetzt, wissenschaftliche Beweise für ihren Nutzen gibt es allerdings nicht.

Der Bericht löste ein Nutria-Jagdfieber aus. Die Behörden schätzen, dass etwa 5.400 der ursprünglich aus Südamerika stammenden Tiere um den Nakdong-Fluss im Süden des Landes leben. Die Regierung stuft sie als invasive Tierart ein, die Biberratten haben keine natürlichen Feinde. Die Jagd wird mit Fangprämien gefördert, kommerzielle Zucht steht unter Strafe. Die Nutria wurden erstmals in den 1980er Jahren aus Bulgarien importiert.
dpa
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