14.06.2008 | 15:36 | Hofurlaub
Urlaub auf bayerischen Bauernhöfen immer beliebter Stiefenhofen, Lkr. Lindau - Der Urlaub auf einem bayerischen Bauernhof hat sich inzwischen zu einem erfolgreichen Markenprodukt entwickelt. |
(c) proplanta Wie Landwirtschaftsminister Josef Miller am Freitag in Stiefenhofen bei Lindau sagte, wurden im vergangenen Jahr rund 11,5 Millionen Übernachtungen auf den rund 7.000 Ferienhöfen im Freistaat gezählt. Damit wurde ein neuer Höchststand erreicht. Nach Millers Angaben ist die Zahl der Übernachtungen auf den Bauernhöfen in den vergangenen zehn Jahren um rund 20 Prozent gestiegen. Inzwischen findet jede neunte Übernachtung im Freistaat auf einem Bauernhof statt. Bayern liegt damit beim Agrotourismus in Deutschland weiterhin unangefochten an der Spitze.
Schwerpunkte für diesen landwirtschaftlichen Betriebszweig sind vor allem die Alpenregion und das Alpenvorland, aber auch der Bayerische und der Oberpfälzer Wald, das Fichtelgebirge und das Mittelfränkische Seenland. Im Alpenvorland etwa bieten bis zu 34 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe eine Übernachtungsmöglichkeit an. Der Umsatz, der mit den Urlaubsgästen der Bauernhöfe in der Region insgesamt erwirtschaftet wird, beläuft sich laut Miller bayernweit auf 550 Millionen Euro pro Jahr. „Das sichert nicht nur den Betrieben ein zusätzliches Einkommen, es trägt auch nicht unerheblich zur Stärkung der regionalen Wirtschaftskreisläufe bei“, so Miller. Zudem sorgen die bäuerlichen Betriebe auch weiterhin für eine offene Kulturlandschaft.
Die Urlaubshöfe profitierten von der Umorientierung der Gesellschaft hin zu ruhigeren, sinnorientierten Urlaubsformen. „Nach der Spaßgesellschaft ist jetzt die Sinngesellschaft in“, so der Minister. Unter dem Motto „Die Seele baumeln lassen“ werde diesem Bedürfnis nach Entspannung und Ausgleich zur beruflichen Belastung Rechnung getragen. Miller: „Hier liegen unsere Höfe voll im Trend.“ Mit kreativen Ideen und Angeboten reagieren die Anbieter von Urlaub auf dem Bauernhof flexibel auf diese Entwicklung. Kräuterlandhöfe etwa sind derzeit besonders gefragt, aber auch die vielfältigen Wohlfühl-, Gesundheits- und Kulturangebote kommen bei den Gästen gut an.
Zum Erfolg beigetragen hat auch die konsequente Ausrichtung auf Qualität. „Die Ansprüche und das Qualitätsbewusstsein der Gäste ist stark gestiegen“, stellte der Minister fest. Das werde durch die aktuelle Reiseanalyse 2008 bestätigt. Die bäuerlichen Anbieter hätten sich drauf eingestellt und investierten konsequent in die Qualität. „Urlaub auf dem Bauernhof will kein Billigangebot sein, sondern ist seinen Preis wert“, so Miller. Um die Saison zu verlängern, setzen viele Betriebe verstärkt auch auf spezielle Verpflegungsangebote und die Vermietung für Kurzurlauber. So bieten mittlerweile rund 60 Prozent der Betriebe Kurzurlaube an, in zwei Drittel der bayerischen Urlaubshöfe gehört ein Frühstück inzwischen zum Standard.
Um die vielfältigen Urlaubsmöglichkeiten noch bekannter zu machen, sollten die einzelnen Anbieter in Zukunft noch stärker beim Marketing kooperieren. Beispielgebend sei hier etwa das überregionale Netzwerk „Einfach gesund – auf bayerischen Höfen“, in dem sich die Kräuterlandhöfe zusammengeschlossen haben. „Solche Kooperationen und Netzwerke sorgen für eine effektive Werbung, die sich trotzdem in einem verträglichen organisatorischen und finanziellen Rahmen hält“, so Miller. (PD)
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