(c) WHO «Wir müssen dieses Ereignis (weiterhin) sehr ernst nehmen», sagte der amtierende WHO-Generaldirektor für Gesundheitssicherheit und Umwelt, Keiji Fukuda, am Donnerstag vor Journalisten in Genf. Die Tatsache, dass die meisten der bisher mehr als 2200 bestätigten Fälle des mutierten Virus relativ milde verliefen, sei kein Beweis, dass die Infektionen auch mild bleiben werden, sagte Fukuda. Hinzu komme, dass nun in der südlichen Hemisphäre die Grippezeit beginne. «Die Frage ist also, wie wird sich das Virus in der südlichen Hemisphäre entwickeln - wird es sich ändern, wird es gefährlicher werden als jetzt.»
Die meisten Entwicklungsländer lägen im Süden, mit alle ihren Problemen wie Hunger, Kriege oder Aids. Zwar sei man heute auch in Entwicklungsländern, etwa in Afrika, besser vorbereitet als früher. Von rund 100 Laboren, die das Virus entdecken und bewerten können, liegen allerdings laut Fukuda nur acht in Afrika. Er verwies darauf, dass man den Ausbruch einer Pandemie, also einer weltweiten Grippewelle, noch immer nicht ausschließen könne.
Wenn man die Entwicklung der gegenwärtigen Grippewelle mit vergangenen Pandemien vergleiche, dann sei ein Drittel der Weltbevölkerung gefährdet durch Infektionen. «Wir wissen nicht, welcher Anteil davon ernsthaft krank oder gar sterben wird», sagte Fukuda. «Es könnte aber eine große Zahl werden.» Es sei sicherlich zu früh, davon auszugehen, dass alles harmlos verlaufe. Normalerweise beobachte man solche Grippewellen in Zeiträumen von zwei Jahren, um sie genau einschätzen zu können. Fukuda bekräftigte, dass eine Ansteckung über den Genuss von Schweinefleisch nicht möglich sei, wenn es ordentlich verarbeitet werde. «Wir sehen keine Gefahr, dass die Infektion durch Schweinefleisch übertragen wird.» (dpa)
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