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05.02.2014 | 15:54 | Produkttests 

Stiftung Warentest setzt Maßstäbe

Berlin - Bundesverbraucherminister Heiko Maas (SPD) sieht keinen Anlass zu Kritik an der Stiftung Warentest.

Verbraucherschutz
(c) proplanta
«Die Organisation und die Verfahren sind so, wie wir uns das vorstellen», sagte Maas am Dienstag in Berlin nach einem Besuch der Stiftungszentrale.

Die gemeinnützige Stiftung setze Standards auch für andere Prüforganisationen. Als Beispiele nannte der Minister den Kauf aller Test-Produkte im Handel, den Fachbeirat und die Zusammenarbeit mit mehr als 100 Prüfinstituten.

Zuletzt hatte die Stiftung in einem Rechtsstreit mit dem Schokoladenhersteller Ritter vor Gericht eine Niederlage eingesteckt.

Die Warentester dürfen nach einer Entscheidung des Landgerichts München nicht mehr behaupten, dass die Nuss-Schokolade des Herstellers ein künstlich hergestelltes Aroma enthält. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, die Stiftung will Berufung einlegen.

Die Stiftung sei bislang noch nie zu Schadenersatz verurteilt worden, sagte Stiftungssprecherin Heike van Laak. In einigen Fällen habe man einen Vergleich mit Herstellern geschlossen.

Minister Maas meinte, an den Maßstäben der Stiftung könne sich auch der ADAC bei seinen Tests orientieren. Der Autoclub will seine Arbeit transparenter machen, nachdem bekanntwurde, dass er Zahlen beim Autopreis «Gelber Engel» gefälscht hatte. «Der ADAC wird sich anstrengen müssen, um verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen», sagte Maas.

ADAC und Stiftung Warentest arbeiten seit Jahren bei der Beurteilung von Autoreifen und Auto-Kindersitzen zusammen, neuerdings auch bei Elektrofahrrädern. Dabei würden stets die Kriterien der Warentester angewendet, sagte deren Sprecherin Heike van Laak. Die Kosten der Tests teile man sich.

Im Jahr 2012 wies die gemeinnützige Stiftung Warentest erstmals einen Verlust aus - rund 1,2 Millionen Euro. Vorerst soll aber der jährliche Bundeszuschuss von zuletzt 5,5 Millionen Euro nicht erhöht werden. Minister Maas sagte dazu: «Die Mittel, die sie bisher bekommt, soll sie auch in Zukunft haben. Über alles Weitere wird man reden können.»

Die Stiftung finanziert sich aus dem Verkauf ihrer Zeitschriften «Test» und «Finanztest», aus Erträgen des Stiftungskapitals und dem Bundeszuschuss. Die seit Jahren sinkenden Auflagen der Magazine versucht sie durch den Online-Verkauf von Testergebnissen auszugleichen. (dpa)
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