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09.12.2010 | 23:50 | Expertenworkshop 

Experten diskutieren über Chancen und Risiken der Nano-technologie

Stuttgart - Baden-Württemberg setzt auf Verbraucherkommunikation zum Thema Nanotechnologie.

Agrar Tagung
(c) proplanta
„Nanotechnologie ist ein Thema, das auch für Verbraucher immer relevanter wird. Die Diskussion mit Experten aus den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen ist der Einstieg in weitere Maßnahmen der Verbraucherkommunikation zu diesem Thema“, sagte die Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, am Donnerstag (9. Dezember 2010) anlässlich eines Expertenworkshops zur Nanotechnologie in Stuttgart. Die Verbraucherpolitik müsse sich jetzt mit den Chancen und möglichen Risiken der Nanotechnologie beschäftigen, bevor ideologische und politische Positionen verfestigt seien. Dies bestätige auch eine Studie des Instituts für Konsumverhalten und europäische Verbraucherpolitik der Hochschule Calw, die die Landesregierung im vergangenen Jahr in Auftrag gegeben habe.

Nanotechnologien finden sich immer häufiger in den verschiedensten Produkten. Sie dienen der Oberflächenbehandlung und wirken dort unter anderem schmutzabweisend und imprägnierend. Nanotechnologien werden vielfach in Kleidungsstücken, Reinigungsmitteln und Kosmetika eingesetzt.

„Die kritische und aktive Begleitung des Themas Nanotechnologie ist Voraussetzung für eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema“, sagte Prof. Dr. Lucia Reisch, die den Expertenworkshop leitete und wissenschaftlich begleitet. Baden-Württemberg sei mit dem Ansatz eines systematischen, zeitnahen und breiten Verbraucherdialogs auf einem sehr guten und bundesweit beispielgebenden Weg.

„Transparenz bei der Produktkennzeichnung und die Bereitstellung von Informationen, beispielsweise über ein Nano-Kataster, sind die Grundlage für das Handeln aufgeklärter Verbraucher“, so Gurr-Hirsch. Die aktuelle Entscheidung der EU-Verbraucherminister, wonach Lebensmittel mit technologisch hergestellten Nano-Teilchen zukünftig EU-einheitlich entsprechend gekennzeichnet werden müssen, sei zu begrüßen. Dies sei allerdings eine in die Zukunft gerichtete Maßnahme, da bislang noch keine mit Nanotechnologie hergestellten Lebensmittel auf dem europäischen Markt zugelassen wären.

Gerade weil es bei der Nanotechnologie noch sehr viele Unsicherheiten bei der gesundheitlichen Bewertung gäbe, sei eine glaubwürdige Kommunikation mit dem Verbraucher sehr wichtig. „Das Gespräch mit den Experten gibt uns die Richtung für das weitere Vorgehen vor. Wir werden auf jeden Fall die Perspektive des Verbrauchers in den Mittelpunkt stellen und unser Handeln daran ausrichten“, erklärte die Staatssekretärin. So seien zum Beispiel in einem weiteren Schritt Veranstaltungen zur Nanotechnologie, auch unter Beteiligung interessierter Bürgerinnen und Bürger, angedacht. (PD)
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