Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
14.07.2010 | 11:50 | Pestizidrückstände 

IVA: Gute Noten für die Landwirtschaft

Frankfurt a. M. - Mehr Obst und Gemüse weisen gar keine Rückstände von Pflanzenschutzmitteln auf, weniger Ware musste beanstandet werden, weil die zulässigen Rückstandshöchstgehalte überschritten wurden, und Ware aus Deutschland schneidet im europäischen Vergleich sehr gut ab.

Pestizidrückstände Obst
(c) proplanta
Dies sind die positiven Trends des jetzt von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) in Parma veröffentlichten Jahresberichts über Pflanzenschutzmittel-Rückstände in Lebensmitteln.
 
In die Auswertung der Kontrolleure sind über 70.000 Proben von 200 verschiedenen Lebensmitteln eingeflossen - 96,5 Prozent davon waren ohne Beanstandung. Bei Ware aus der EU wiesen 2,4 Prozent der Proben Überschreitungen auf, aus Deutschland 1,9 Prozent. Zudem stieg die Anzahl der Proben, die völlig rückstandsfrei waren im Vergleich zum Vorjahresbericht deutlich von 52,7 auf 62,1 Prozent an, obwohl die Analysemethoden nochmals verbessert wurden. Erstmals flossen auch Proben von Bio-Produkten in die Auswertung ein, von denen 0,9 Prozent Rückstände oberhalb der zulässigen Höchstgehalte aufwiesen - ein Umstand, der viele Verbraucher verblüffen wird, die Bio-Produkte mit der Erwartung kaufen, im Öko-Anbau werde ganz auf Pflanzenschutz verzichtet.
 
„Man kann die EFSA-Zahlen auf einen einfachen Nenner bringen: Unsere Lebensmittel sind sicher. Verbraucher werden immer wieder durch dramatische Berichte über vermeintliche Belastungen verunsichert. Das umfangreiche Monitoring der europäischen und nationalen Behörden zeigt - wieder einmal - ein anderes Bild. Das ist auch eine Leistung der Landwirte in Europa“, kommentiert der Hauptgeschäftsführer des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA), Volker Koch-Achelpöhler, den Bericht. Die ESFA unterstreicht, dass Rückstände von Pflanzenschutzmitteln, selbst wenn die zulässigen Höchstgehalte überschritten werden, nicht per se auf eine eingeschränkte Sicherheit der Lebensmittel schließen lassen.
 
Aktuelle Zahlen aus der deutschen Lebensmittelüberwachung unterstreichen die Trends des EFSA-Berichts. In den jüngsten Quartalsberichten des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) rangiert die Beanstandungsrate für Ware aus Deutschland zwischen 0,5 Prozent und 1 Prozent, für Ware aus den Ländern der EU bei 0,5 Prozent und 1,7 Prozent; Proben von Ware aus Drittstaaten wiesen dagegen mit 4,3 Prozent bis 8 Prozent häufigere Überschreitungen auf. Auch die im Vorjahr von der Firma QS im Auftrag des Großhandels durchgeführten Eigenkontrollen zeigen ein ähnliches Bild: Überschreitungen gehen zurück, und bei den Proben mit Rückständen liegen diese in der überwiegenden Zahl der Fälle deutlich unterhalb der zulässigen Höchstwerte. (iva)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Verweste Schweine - Behörde prüft Entzug von Schlachtzulassung

 Agrarimporte: Frankreich will Rückstände von Thiacloprid verbieten

 Äpfel aus Südtirol sorgen für Pestizidbelastung auch in Berglagen

  Kommentierte Artikel

 Tote Ziegen im Schwarzwald gehen auf Rechnung eines Wolfs

 Gärtner verzweifeln über Superschnecke

 Bauerndemo in Brüssel für faire Preise

 Tierschutznovelle erntet Kritik von allen Seiten

 Online-Abstimmung über Verbrenner-Verbot manipuliert?

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?