"Im Vergleich zu den Vorjahren wurde bei
Tafeltrauben im Gegensatz zu Keltertrauben zwar weniger Überschreitungen der gesetzlich festgelegten Rückstandshöchstmengen festgestellt. Die Situation ist insgesamt aber immer noch unbefriedigend", sagte der baden-württembergische Verbraucherschutzminister, Peter
Hauk MdL, am Montag (16. Februar) in Stuttgart bei der Vorstellung der Schwerpunktaktion zu Rückstandsuntersuchungen bei Tafel- und Keltertrauben. "Die Erzeuger in den Anbauländern, Importeure und Handelsunternehmen müssen ihrer Verantwortung gerecht werden. Verstärkte Eigenkontrollen sind notwendig. Unsere Landwirtschaft sbehörden werden die einheimischen Erzeuger dabei durch Beratung und Forschung unterstützen", erklärte der Minister.
"Es bestehen unverändert Rückstandsprobleme bei der Erzeugung von Trauben. Trotz der leichten Besserung in den letzten Jahren wurden in fast allen Proben Mehrfachrückstände festgestellt und immerhin fünf Proben mussten sogar wegen Höchstmengenüberschreitung beanstandet werden. Dies ist nicht akzeptabel. Wir werden die Schwerpunktuntersuchungen auch in Zukunft durchführen", ergänzte Hauk.
Insgesamt zeigten die Untersuchungsergebnisse, dass in konventionell erzeugten Tafeltrauben auch in diesem Jahr wieder Rückstände festgestellt wurden, die Belastungssituation sich aber auch seit 2005 stetig verbessert habe.
Grundsätzlich werden alle Rückstandsergebnisse von den Sachverständigen des Untersuchungsamtes nach einem festgelegten Programm gesundheitlich bewertet. Trotz häufig nachgewiesener Rückstände und einzelner Höchstmengenüberschreitungen bestehe aber kein Gesundheitsgefahr für die Verbraucherinnen und Verbraucher.
Öko-Trauben rückstandsfrei Im Rahmen des baden-württembergischen Öko-Monitoringprogramms wurden insgesamt elf ökologisch erzeugte Tafeltraubenproben unterschiedlicher Herkunft auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht (hierbei stammte keine Probe aus Deutschland). Bei neun der untersuchten Traubenproben (acht mit Herkunft Italien, eine aus Griechenland) konnten keinerlei Rückstände von chemisch synthetischen Pflanzenschutzmittel nachgewiesen werden. Bei zwei Proben aus Südafrika wurden sehr geringe Spuren nachgewiesen. Bezüglich Pflanzenschutzmittel erfüllten alle untersuchten Bio-Tafeltrauben die Bestimmungen für den ökologischem Anbau.
Tafel- und Keltertrauben bleiben Sorgenkinder Bis Ende Oktober 2008 wurden von den Probenehmern der Lebensmittelüberwachungsbehörden und der Weinkontrolle in 101 Tafeltraubenproben aus konventionellem Anbau unterschiedlicher Herkunft (acht Proben aus Deutschland, fünf davon aus Baden-Württemberg) sowie 30 Proben zur Weinbereitung bestimmte Keltertrauben, aus konventionellem Anbau (24 davon aus Baden-Württemberg) im Handel (Auslandsware) und bei einheimischen Erzeugern entnommen und vom Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart auf Rückstände an circa 500 Pflanzenschutzmittelwirkstoffe untersucht.
Bei nahezu allen Proben von Tafeltrauben und bei allen Keltertraubenproben wurden Rückstande nachgewiesen. Drei Proben Tafeltrauben aus der Türkei, drei Proben aus Deutschland und jeweils einer Probe aus Italien und Israel wurden aufgrund von Höchstmengenüberschreitungen beanstandet. In vier Fällen wurden in Deutschland für Tafeltrauben nicht zugelassene Stoffe nachgewiesen.
Die beiden Höchstmengenüberschreitungen bei Keltertrauben betrafen die Pflanzenschutzmittelwirkstoffe Folpet und Metrafenon . Des weiteren wurden in drei Fällen in Deutschland für Keltertrauben nicht zugelassene Stoffe nachgewiesen. Die regelmäßigen Kontrollen haben bisher keine nennenswerten Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Wein erbracht. Aufgrund der bekannten Problematik bei Keltertrauben, werden diese Kontrollen zum Schutz der Verbraucher durch die staatliche Weinkontrolle vollzogen. (PD)