(c) proplanta Darin haben die Wissenschaftler online verkauften Rohmilchkäse aus sieben europäischen Ländern auf Keimbelastung, Versandbedingungen und Lebensmittelkennzeichnung untersucht.
Wie die Hochschule am Dienstag (24.11.) berichtete, erfüllten von 108 Käsen lediglich 19 Stück alle erforderlichen EU-Kennzeichnungskriterien. Bei 37 der bestellten Käse habe die Bezeichnung „Rohmilchkäse“ gefehlt; auf 43 Verpackungen sei kein Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben gewesen. Zudem seien auf mehr als der Hälfte der Käseverpackungen keine Empfehlungen zur Lagerung vermerkt worden.
Mehr als die Hälfte der Produkte sei bei der Lieferung nicht ordnungsgemäß gekühlt, zwei Erzeugnisse mit dem Krankheitskeim Listeria monocytogenes kontaminiert gewesen. In 32 Produkten sei der Fäkalkeim Escherichia coli nachgewiesen worden, der auf mangelnde Hygiene bei der Produktion hindeute. Salmonellen habe keine Probe aufgewiesen.
„Wir haben Rohmilchkäse gewählt, weil es sich dabei um ein Hochrisikoprodukt handelt. Weil Rohmilch nicht pasteurisiert wird, kann sie mit gesundheitsschädlichen Keimen verunreinigt werden“, erläuterte Erstautorin Dagmar Schoder vom Institut für Milchhygiene an der Universität. Schon wenige Bakterien, die dann auf dem Käse ideale Wachstumsbedingungen vorfänden, könnten nach längerer Reifung, Lagerung und Transport auf eine kritische Menge anwachsen. Das Produkt sei dann nicht mehr genießbar und potentiell krankmachend. Deshalb müsse bei der Herstellung, der Lagerung und beim Versand mit besonderer Sorgfalt vorgegangen werden, betonte Schoder.
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