Das kostet. Händler auf den Weihnachtsmärkten von den Alpen bis zur Nordsee müssen Tausende Euro allein für den Energieverbrauch aufbringen.
«Wir müssen den Strom per Kilowatt sehr, sehr teuer bezahlen», sagte Herbert Ulbrich. Er besitzt drei Weihnachtsmarkt-Buden für Kaiserschmarrn, Waffeln und Raclette auf dem Berliner Gendarmenmarkt. «Letztes Jahr hatten wir für die drei Stände insgesamt 8.000 Euro an Stromkosten.»
Auch Peter Hartmann gibt an, dass er für jede seiner vier Glühweinbuden etwa 2000 Euro für den Strom bezahlt. Ganz ähnlich geht es vielen anderen Standbetreibern, von den Crêpe-Köchen bis zu den Anbietern ungarischer Spezialitäten: Während des gesamtem Marktes sammeln sich um die 2.000 Euro
Stromkosten an. Mit dieser Strommenge, die ein Stand verbraucht, könne man 15.000 Mal die Waschmaschine bei 60 Grad laufen lassen, erklärte Barbara Meifert, Sprecherin des Energieversorgers Vattenfall.
Besonders mit Blick auf die Beleuchtung liefern sich die Weihnachtsmarktbetreiber ein echtes Wetteifern. Wer hat den größten Baum, die schönste Beleuchtung, die meisten Lichter? Um die Rekordmarken bezahlbar zu machen, setzen viele Veranstalter mittlerweile auf stromsparende LED-Lichter. Am 28 Meter hohen Christbaum in Frankfurt leuchten 5.800 LED-Lämpchen. Auf dem Darmstädter Weihnachtsmarkt wird erstmals komplett
Ökostrom eingesetzt.
«In Dortmund steht der größte Weihnachtsbaum der Welt, und seit letztem Jahr ist er komplett durch LED-Lämpchen beleuchtet. Seitdem haben wir nur noch etwa 10 Prozent des Stromverbrauchs», sagte Hans-Peter Arens vom Bundesverband Deutscher Schausteller. Er schätzt, dass in den letzten Jahren durch die LED-Lichter bundesweit etwa ein Drittel an Strom gespart wurde.
Doch nicht jeder mag die energiesparenden Leuchtdioden. «Die bringen nicht die Leuchtkraft, und das Licht sieht sehr künstlich aus, die sind eigentlich nicht für Marktstände geeignet», sagte Oliver Preuss, der ebenfalls einen Stand auf dem Gendarmenmarkt betreibt. Im Käthe Wohlfahrt-Häuschen an der Berliner Gedächtniskirche setzen die Verantwortlichen noch auf echte Glühbirnen. Stolze 800 Lichterketten verzieren den begehbaren Weihnachtsartikel-Stand. Was das kostet? «Puh, keine Ahnung, eine ganze Menge», vermutete eine Mitarbeiterin.
45 Euro spart eine Familie mit fünf Lichterketten im Haus, die sechs Wochen täglich etwa zehn Stunden leuchten, wenn sie LED statt Glühlampen einsetzt. Das ergab eine Berechnung der Firma Osram. Allein im Käthe Wohlfahrt-Stand wäre das eine Ersparnis von 7.200 Euro.
Eine Umrüstung würde auch
Greenpeace unterstützen: «Es darf natürlich keine Energie vergeudet werden, dazu gehören neben einer Wärmedämmung auch Energiesparlampen», sagte eine Sprecherin der Umweltschutzorganisation. Ein weiterer Vorteil: Die LED-Lampen sind nicht so kälteempfindlich und halten laut einer Osram-Sprecherin auch zweistellige Minustemperaturen aus. (dpa)