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15.01.2009 | 13:26 | Gaslieferungen 

Putin und Timoschenko sprechen über Gasstreit am Samstag in Moskau

Moskau/Kiew/Berlin - Im Gasstreit will Russlands Regierungschef Wladimir Putin an diesem Samstag erstmals wieder mit seiner ukrainischen Amtskollegin Julia Timoschenko in Moskau persönlich verhandeln.

Wladimir Putin
(c) The Presidential Press and Information Office
Das teilte ein Regierungssprecher am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge in Moskau mit. In Berlin forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Konfliktparteien auf, ihren Streit um die Gas-Lieferungen schnell beizulegen. Europäische Länder wie die Slowakei dürften nicht länger darunter leiden, sagte Merkel nach einem Treffen mit dem britischen Premierminister Gordon Brown in Berlin.

Nach russischen Angaben bat Timoschenko bei einem Telefonat mit Putin um das Treffen in Moskau. Der russische Regierungschef habe deutlich gemacht, dass Moskau die Durchleitung des Gases nach Westen verlange. Russland wirft der Ukraine vor, den Transit zu blockieren. Die Ukraine nennt «technische Gründe» dafür, dass das Gas nicht fließt.

Der russische Präsident Dmitri Medwedew hat für Samstag einen Krisengipfel der vom Gasstreit betroffenen Länder in Moskau vorgeschlagen. Es blieb unklar, ob das Treffen zwischen Putin und Timoschenko als Teil dieses Gipfels geplant ist. Der ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko bezeichnete dieses Treffen in Moskau als unpassend. Er plädierte für Gespräche auf «neutralem» Boden. Auch die EU plant ein Gas-Krisentreffen unter Beteiligung der Kontrahenten aus Russland und der Ukraine.

Merkel sprach mit Blick auf den Konflikt von «schwerwiegenden Ereignissen». Es bestehe die Gefahr, dass Russland ein Stück an Vertrauen in Europa verspiele. Angesichts der langfristigen Verträge könne ein Land wie Deutschland aber nicht vollständig auf russische Gaslieferungen verzichten. Ebenso wie Merkel betonte Brown, der Streit zeige die wachsende Notwendigkeit für die EU-Länder, die Energieeinfuhren stärker zu diversifizieren und auf erneuerbare Energien zu setzen.

Kiew und Moskau streiten seit Monaten über die Bedingungen für den Transit, über Gaspreise sowie künftige Lieferverträge. Leidtragende des zähen Ringens sind die Abnehmer in der EU. Seit Mittwoch der Vorwoche fließt kein russisches Gas mehr über die wichtigste europäische Transitroute durch die Ukraine in Richtung Westen. (dpa)
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