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13.09.2008 | 05:32 | Forstwirtschaft 

Aufräum-Arbeiten nach Kyrill laufen weiter - Aufforstung folgt

Eslohe - Die Aufräum-Arbeiten nach dem Orkan Kyrill in den Wäldern des Sauer- und Siegerlandes laufen weiter.

Aufräum-Arbeiten nach Kyrill laufen weiter - Aufforstung folgt
«Die Stämme sind größtenteils geborgen», sagte Umweltminister Eckhard Uhlenberg (CDU) am Donnerstag bei einer Informationsreise, die ihn unter anderem von Eslohe nach Lennestadt führte. In Südwestfalen waren im Januar 2007 insgesamt rund 15 Millionen Festmeter von dem Sturm umgeworfen oder geknickt worden. Nun wird das Restholz aus den Wäldern geholt. Außerdem werde ein Teil der Flächen zu Acker- oder Grünland umgewandelt, sagte Uhlenberg.

50.000 Hektar Waldfläche hatte der Orkan zerstört. Wieviel davon demnächst zum Maisanbau oder für Milchvieh genutzt werden, ist bisher offen. Auch durch Christbaum-Plantagen geht Wald verloren. Insgesamt, so schätzen Forstleute, könnten rund 5.000 Hektar der Schadensflächen nicht wieder zu Wald werden. Die Umwandlung in Grünland werde für die finanziell durch den Orkan schon getroffenen Landwirte erleichtert. Der Flächenhunger der Landwirtschaft sei nachvollziehbar, sagte Uhlenberg.

Forstleuten sind lediglich die Christbaum-Plantagen ein Dorn im Auge. «Die Weihnachtsbäume an sich sind nicht schlimm», sagte der Leiter des Schmallenberger Regionalforstamtes, Hans Von der Golz. Allerdings sorgen die Plantagen auf den zum Teil steilen Hängen für unnötige Erosion des sowieso schon knappen Bodens. «Und außerdem gibt es in Wasserschutz-Gebieten möglicherweise Probleme mit Chemikalien.»

Uhlenberg erneuerte die Ankündigung, die Aufforstung mit Laub- Mischwald wegen gestiegener Pflanzenpreise besser zu fördern. Die Fördergelder, mit denen das Land den Laubwald-Anteil erhöhen will, wurden bislang kaum nachgefragt. «Die Aufforstung beginnt erst jetzt», sagte Uhlenberg. Bislang hätten Waldbauern und Förster genug Arbeit mit dem Aufräumen gehabt.

Die Millionen, mit denen die EU das Land bei der Beseitigung der Kyrill-Schäden unterstützt, sind hingegen komplett verteilt. Insgesamt 61 Millionen Euro konnte die Arnsberger Bezirksregierung im Auftrag des Landes an die Kreise und Kommunen verteilen. «Wir hatten Anträge für 90 Millionen Euro», sagte Diana Ewert von der Bezirksregierung.

Mit dem Geld sollten vor allem die Reparaturkosten an Waldwegen erstattet werden. Nach Auskunft von Ewert gibt es immer noch ein wenig nachzuverteilen. Denn für das Geld aus Brüssel, das seit dem Jahreswechsel auf einem Konto der Landeskasse lag, wurden bereits mehr als eine halbe Million Euro Zinsen gutgeschrieben. «Das wird natürlich noch verteilt», sagte Ewert. (dpa)
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