Die Handelskette hatte angekündigt, künftig bei Eigenmarken mit Papier- und Holzanteil auf Recyclingprodukte und Rohstoffe mit dem Umweltsiegel «Forest Stewardship Council» (FSC) zu setzen.
Der FSC-Standard habe im deutschen Markt aber keine Bedeutung, kritisierte am Freitag Verbandspräsident Philipp Freiherr zu Guttenberg - der jüngere Bruder von Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Er steht der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) vor. Knapp 100 Waldbesitzer demonstrierten in Hamburg, Bayern und Hessen vor Edeka-Märkten.
Mit dem Vorhaben bevorzuge Edeka aus der ganzen Welt importiertes Holz unverhältnismäßig, sagte Guttenberg. Das sei aufgrund der langen Wege nicht gut für die Öko-Bilanz und benachteilige mittelständische Familienunternehmen der Forst- und Waldwirtschaft. Die Handelskette, die sich vom Umweltverband
WWF beraten lässt, weist die Vorwürfe zurück. «Edeka ist nicht gegen heimisches Holz, sondern für ein Höchstmaß an Nachhaltigkeit», teilte die Zentrale in Hamburg mit.
Nach WWF-Angaben ist die Furcht vor einer Verlagerung der Produktion ins Ausland unbegründet. Zudem nehme der Anteil FSC-zertifizierter Wälder in Deutschland zu, derzeit seien es etwa 500.000 Hektar. 7,4 Millionen Hektar Wald tragen das Umweltsiegel «Paneuropäische Forstzertifizierung» (PEFC). Nach Meinung des WWF ist dieses Zertifikat jedoch nicht anspruchsvoll genug. (dpa)