Holzfällen um die Wette: Sauerländer ist Deutscher Meister

Bis zum späten Abend erlebten rund 2.500 Besucher bei der Deutschen Meisterschaft der Sportholzfäller im sauerländischen Winterberg am Samstag Action pur. Am Ende war Lokalmatador Dirk Braun Sekundenbruchteile schneller als der dreimalige Deutsche Meister Robert Ebner aus dem bayerischen Ottelsmannshausen.

«Ich mache zwar mein eigenes Brennholz, aber das hier ist was anderes. Die haben echt was drauf», sagt Carsten Nolte bewundernd, der mit Frau, seinen drei Kindern und Hund aus dem westfälischen Hagen angereist war. Bisher kennt er den Sport nur aus dem Fernsehen. «Die haben Kraft, Technik, Ausdauer und Willensstärke. Das muss man erst mal nachmachen», meint er. Doch sein Nachwuchs hält sich die Ohren zu, als die 80-PS-Sägen aufheulen.

Die Kraft und Schnelligkeit, mit der die zehn schnellsten Axt-Akrobaten Deutschlands am Samstagabend den Stämmen zu Leibe rücken, begeistert auch Sauerland-Urlauber in der eigens für die Meisterschaften aufgebauten Wettkampf-Arena. Inmitten der Fans von Dirk Braun sitzt der niederländische Meister Rik van Drielen, der beobachten will, welcher Gegner ihn im September bei der Weltmeisterschaft in Roermond erwartet.

«Ich finde es toll, dass hier so viele Menschen zur Meisterschaft kommen», sagt van Drielen. Das sei sicher nur in Deutschland möglich. «Hier gibt es viel Wald und jeder kennt eine Kettensäge.» Den Wettstreit zwischen Braun und Ebener verfolgt er genau. «Und dann trennten sie am Schluss nur zwei Punkte. Ich habe richtig mitgeschwitzt.»

Nicht einmal sieben Sekunden brauchten Braun und Ebner, um mit der «Hot Saw», einer Wettkampf-Säge, drei Scheiben von einem Baumstamm zu schneiden. Und auch bei den anderen fünf Disziplinen der Sportholzfäller, bei denen neben Axt und Motorsäge auch eine Ein-Mann-Zugsäge zum Einsatz kam, machten die beiden die Deutsche Meisterschaft unter sich aus.

Bei der WM in den Niederlanden geht es dem neuen Deutschen Meister nur um die Teilnahme. Denn die internationalen Sportholzfäller-Wettkämpfe werden von Neuseeländern, Kanadiern und Australiern dominiert. (dpa)