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18.11.2009 | 17:59 | Panorama  

Stuttgarter Christbaum aus heimischen Wäldern

Stuttgart - "Die Leistungsfähigkeit der heimischen Waldwirtschaft ist nachhaltig und umfassend gegeben.

Waldwirtschaft
(c) proplanta
Dies garantiert, dass selbst Sonderwünsche wie der rund 20 Meter hohe Weihnachtsbaum für den Stuttgarter Schlossplatz erfüllt werden können", sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, am Mittwoch (18. November) anlässlich der traditionellen Aufstellung des Weihnachtsbaums auf dem Stuttgarter Schlossplatz.

Über die Lieferung der dicht benadelten Fichte aus dem Bereich des Landesforstbetriebs ForstBW (früher: Landesforstverwaltung Baden-Württemberg) zeigten sich besonders der Erste Bürgermeister der Landeshauptstadt, Michael Föll, sowie Andreas Kroll, Geschäftsführer der in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft GmbH & Co KG erfreut. "In den nächsten Tagen werden wir den Baum reichlich mit Lichterketten schmücken. Als Symbol für das Weihnachtsfest wird er die Stuttgarter Innenstadt weithin sichtbar in festlichen Glanz tauchen. Weitere Bäume stehen auf dem Schillerplatz sowie im Bereich des Weihnachtsmarkts und auf dem Marktplatz", so Andreas Kroll.

Besonders stolz auf den wohl wichtigsten Weihnachtsbaum im Ländle ist der Oberbürgermeister der Stadt Albstadt, Dr. Jürgen Gneveckow, aus dessen Gemeinde das Schmuckstück stammt. "Es freut mich besonders, dass die Stadt Albstadt Gelegenheit hat, sich an so zentraler Stelle mit einem solch stattlichen Weihnachtsbaum präsentieren zu können", führt der Oberbürgermeister aus. Allerdings sei es kein Zufall, dass der Baum aus Albstadt stamme. "Mit rund 5.000 Hektar eigenem Wald ist Albstadt eine der größten Wald besitzenden Gemeinden im Land. Weitere rund 700 Hektar Wachholderheiden und Schafweiden prägen das Landschaftsbild und machen die Gegend um Albstadt zu einem idealen Ziel für Wanderer und Mountainbiker", so Dr. Gneveckow.

Die freistehend gewachsene und tief beastete Fichte musste nicht eigens für ihre Funktion als Weihnachtsbaum gefällt werden. Im Rahmen einer Pflegemaßnahme wurde sie auf einer Wachholderheide entnommen. "Fichten verjüngen sich auf Wachholderheiden zahlreich und werden von den dort weidenden Schafen auf Grund ihrer spitzen und harzhaltigen Nadeln nicht gefressen. Um die charakteristische und Licht liebende Heideflora zu erhalten, müssen von Zeit zu Zeit einzelne zu groß gewordene Bäume entnommen werden", sagte Staatssekretärin Gurr-Hirsch.


Hintergrundinformationen:

Die Fichte für den Schlossplatz wurde Mitte November gefällt. Fichten dieser Art sind in Albstadt auf den Wacholderheiden nicht selten. Sie haben sich dort natürlich angesiedelt und sind im Freistand erwachsen, was eine gleichmäßige und volle Krone sichert. Fällen muss man diese Bäume allerdings mit äußerster Vorsicht, damit keine Äste abbrechen. Auch auf dem Transport darf es keine Beschädigungen geben. Daher kommt für die Fällung ein Mobilkran und für den Transport ein speziell ausgerüstetes Langholzfahrzeug zum Einsatz. Die Arbeiten wurden mit Unternehmern aus der Region und Forstpersonal der Stadt Albstadt und des Zollernalbkreises durchgeführt.

Fichten verjüngen sich auf den Wacholderheiden zahlreich und werden von den dort weidenden Schafen wegen ihrer spitzen Nadeln und ihres Harzgehaltes nicht gefressen. Ein wesentlicher Teil der Wacholderheidepflege ist deswegen auch die Entfernung von Fichten jeglicher Altersstufe, auch von Altbäumen. So ist die Nutzung von Altfichten als Weihnachtsbaum nutzbringender Teil der Wacholderheidepflege.

Wacholderheiden sind Biotope, die auf ausreichend Sonne und Wärme angewiesen sind. Dicht beastete Nadelgehölze schirmen diese Sonne ab und sorgen dafür, dass in ihrem Schatten der Schnee länger liegen bleibt, es feuchter ist und sich Pflanzen ansamen, die für eine typische Wacholderheide nicht charakteristisch sind. Stehen zu viele sogenannte Heidefichten auf der Fläche, verliert die Heide ihre charakteristische Vegetation und entwickelt sich binnen Jahrzehnten zu Wald. (PD)
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