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12.10.2017 | 08:47 | Sturmschäden 
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Sturm Xavier hinterlässt deutliche Spuren in Brandenburgs Wäldern

Potsdam -  Der Herbststurm Xavier hat im Land Brandenburg deutlich sichtbare Spuren hinterlassen.

Sturmschäden durch Xavier
(c) proplanta
Regional ist die Betroffenheit sehr unterschiedlich aber für alle Brandenburger erkennbar. Teilweise kaum betretbare Waldflächen, umgestürzte Einzelbäume und Kronenabbrüche. Der Boden ist vom vielen Regen aufgeweicht und es können noch weitere Bäume umstürzen.

Die Förster und Waldbesitzer inspizieren ihre Reviere und die Waldarbeiter des Landesbetriebes Forst Brandenburg (LFB) arbeiten mit forstlichen Dienstleistern auf Hochtouren um Waldwege freizuschneiden und diese von Stämmen und Ästen zu beräumen.

Die Schadmenge für den Gesamtwald im Land Brandenburg beträgt schätzungsweise eine Million. Festmeter, das entspricht 1,5 bis 2 Millionen Bäumen. In einem normalen Wirtschaftsjahr werden in den 1,1 Millionen Hektar Wald Brandenburgs zirka 4,5 Millionen Festmeter geerntet. Somit wurde durch den Sturm fast ein Viertel der Jahreseinschlagsmenge umgeworfen. Diese Holzmenge hat einen durchschnittlichen Wert von zirka 48 Millionen Euro.

Das Aufarbeiten des Holzes ist schwierig und gefährlich, da umgeworfene Bäume häufig unter Spannung stehen und herabfallende Äste die Waldarbeiter gefährden. Trotzdem muss das Holz schnell aufgearbeitet und an die Holzindustrie geliefert werden.

Da viele Waldgebiete schwer zugänglich sind gehen die Schätzungen und Aufräumarbeiten weiter. In zwei bis drei Wochen werden konkrete Zahlen zu den betroffenen Baumarten und genauere Schadholzmengen zur Verfügung stehen. Die Zuständigkeit für die Beseitigung der Gefahr liegt beim jeweiligen Waldbesitzer. Die Revierförster des Landesforstbetriebs stehen für die Beratung der betroffenen Waldbesitzer zur Verfügung.

Spaziergänger und Waldbesucher sollten nach wie vor den Wald meiden, bis die Aufräumarbeiten abgeschlossen sind. Ein Blick nach oben, um zu schauen ob herabhängende Äste oder hängende Bäume gefährlich werden können ist in den nächsten Wochen bei Spaziergängen anzuraten.
mlul-brandenburg
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cource schrieb am 12.10.2017 08:59 Uhrzustimmen(48) widersprechen(40)
die umgestürzten bäume und kronenabbrüche insbesondere bei espen/zitterpappel führen zu einer auflockerung/belichtung/sichtschneisen in ursprünglich dunkle/stark beschattete waldungen/seeufer/waldwiesen und können so sogar als göttlicher segen betrachtet werden, weil diese waldbelichtung/besonnung in der heutigen forstwirtschaft undenkbar/nicht erwünscht ist, weil nur die maximale beforstung/festmeter holzproduktion zählt und nicht die strukturvielfalt/biodiversität eines waldes abgesehen von dem erholungseffekt einer sonnigen lichtung im nasskalten depressiv stimmenden dichten/dunklen herbstwald
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