Das endgültige Ergebnis der Weinmosternte 2009 fiel mit knapp 9.900 Hektolitern nur etwa halb so hoch aus wie im Durchschnitt der letzten 10 Jahre (19.500 Hektoliter). Seit 1990 wurde nur in einem Jahr weniger geerntet: 1997 lag der Ertrag nur bei knapp 5.000 Hektolitern.
Hauptursache für die hohen Verluste waren Schäden durch lang anhaltende und strenge Winterfröste. Die Rebsorte Müller-Thurgau, die mit 80 Hektar fast 20 Prozent der sächsischen Rebfläche ausmacht, ist dabei besonders anfällig. Hier kam es teilweise zu Totalausfällen. Aber auch ungünstige Bedingungen während der Blüte, die zu Verrieselungen (Abwurf von Blüten) führten, trugen zu der niedrigen Ernte bei.
Zwar war die Erntemenge gering, die Qualität des Jahrgangs 2009 jedoch hervorragend. Die Rebstöcke entwickelten weniger Traubenansatz, konnten aber ihre ganze Kraft in diese verbliebenen Trauben einbringen. Hinzu kamen hervorragende klimatische Bedingungen des Spätsommers, die zu einem Anstieg des Zuckergehaltes in den Beeren führten. Aus fast durchweg gesundem und hoch reifem Lesegut konnten fruchtbetonte und gehaltvolle Weine mit einem Mostgewicht von durchschnittlich 89 Grad Oechsle erzeugt werden. 97 Prozent der gesamten Erntemenge waren für die Herstellung von Qualitätsweinen geeignet, darunter gut vier Fünftel zur Erzeugung von Prädikatswein, der höchsten Qualitätsstufe.
Die derzeit anhaltende Kälte allerdings lässt Sachsens
Winzer erneut um ihre Rebstöcke fürchten, denn ab einer Temperatur von minus 15 Grad Celsius wird es für die Rebstöcke gefährlich. Mögliche Frostschäden werden erst beim Austrieb im Mai bis Juni sichtbar werden. (StaLa)
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1) Zum Weinanbaugebiet Sachsen gehören Flächen in Sachsen, aber auch kleinere Flächen aus Brandenburg und Sachsen-Anhalt, die auf Grund ihrer geografischen Nähe zum Anbaugebiet Sachsen gezählt werden.