Im Médoc wurden in den vergangenen Tagen 50 bis 80 Prozent der Ernte geschädigt. Saint-Emilion war zu mehr als 30 Prozent betroffen, das Gebiet Entre- Deux-Mers bis zu 100 Prozent. «Das ist, als wären die Weinstöcke mit Steinen bombardiert worden», sagte der
Winzer Jean-François Lespinasse vom Château Bichon-Cassignols der Website «20minutes.fr» (Donnerstag). Auch seine zwölf Hektar im Graves seien in Mitleidenschaft gezogen worden.
«Statt 45 Hektoliter wie in normalen Zeiten werde ich bestenfalls drei bis fünf pro Hektar ernten», sagte Lespinasse. Das werde sich auch auf die Folgejahre auswirken. 2006 und 2007 hatten die Winzer bereits über Frostschäden geklagt. Jetzt hat der Hagel Triebe abgeschlagen und die Weinstöcke beschädigt, so dass sie anfälliger für Pilzbefall werden. «Wir werden arbeiten, ohne etwas zu verdienen, nur um unsere Weinstöcke zu erhalten», sagte Lespinasse.
Insgesamt seien mehrere tausend Hektar betroffen, sagte Philippe Roger von der Agrarverwaltung der Gironde dem «figaro.fr». Wie groß die Schäden wirklich sind, werde sich erst im Laufe des Jahres herausstellen. Große Chatéaux wie Dassault oder Larmande, wo 50 bis 80 Prozent der Triebe von bis zu vier Zentimeter großen Hagelkörnern beschädigt wurden, rechnen mit einer sehr geringen Ernte. (dpa)