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07.12.2012 | 17:40 | Vorsicht Glatteis 

Bittere Kälte und glatte Straßen zum zweiten Advent

Frankfurt - Winterzauber und Verkehrschaos: Eine Schneefront hat am Freitag einige Regionen Deutschlands in eine Winterlandschaft verwandelt.

Blitzeis
(c) proplanta

Auf teils spiegelglatten Straßen kam es zu zahlreichen Unfällen. In den Hochlagen Hessens fiel bis zu 15 Zentimeter Neuschnee. Eine kräftige Ladung Schnee gab es auch im Nordrhein-Westfalen.
Dort zählte die Landesleitstelle der Polizei fast 730 wetterbedingte Verkehrsunfälle. Am Düsseldorfer Flughafen blieben zahlreiche Maschinen am Boden. Bundesweit strich die Lufthansa rund 100 Flüge.

Auch am Wochenende werde es «tiefwinterlich», kündigt Andreas Friedrich, Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD), an. «Alles, was an Schnee runterkommt, bleibt bei dem Frost liegen.» Eine Nachricht, die Wintersportler entzücken und Autofahrer in den Wahnsinn treiben wird.

Im Saarland und in Rheinland-Pfalz hatte es am Freitag bereits zur Mittagszeit zahlreiche Unfälle gegen. Die Autobahn 1 versank bei Saarbrücken im Schnee und musste komplett gesperrt werden. In Nordrhein-Westfalen summierten sich die Blechschäden auf den Straßen auf 1,5 Millionen Euro. 28 Menschen wurden leicht verletzt. Schwerpunkte des Schneetreibens seien Köln und Düsseldorf gewesen. Der Bahnverkehr geriet nur kurzzeitig aus dem Takt.

Allein am Düsseldorfer Flughafen fielen am Freitag 110 von 600 Flügen aus, viele weitere verspäteten sich um bis zu eineinhalb Stunden. «Die
Start- und Landebahnen müssen geräumt, die Vorfelder freigehalten und die Maschinen enteist werden», sagte Flughafensprecher Thomas Kötter.

Die Lufthansa strich bis zum Abend bundesweit vorsichtshalber knapp 100 Flüge. Damit sollte verhindert werden, dass es zu Verspätungen oder kurzfristigen Ausfällen komme, sagte eine Lufthansa-Sprecherin. Auch am Samstag fallen vereinzelt Flüge wegen des Wetters aus.

Besonders im Norden Deutschlands wird es laut DWD pünktlich zum zweiten Advent spiegelglatt, wenn mildere Luft von der Nordsee ins Land strömt und die schneegefrorenen Straßen mit Eisregen glasiert. Kälteempfindliche Menschen müssen jetzt die Pudelmütze über den Kopf stülpen und die gefütterten Schuhe aus dem Schrank holen. «Es wird vor allem nachts bitterkalt», sagt Friedrich. Am Samstag gehen die Temperaturen in den Keller - in der Nacht zum Sonntag liegen sie verbreitet unter minus zehn Grad. Die Menschen im Bayerischen Wald sollten ihre Heizung extrahoch drehen. Dort können es minus 20 Grad werden.

«Wer nicht raus muss, bleibt am Besten zu Hause», rät Friedrich. Auf jeden Fall sollten sich Autofahrer nur mit Winterreifen vor die Tür wagen: «Wer jetzt noch nicht umgerüstet hat, für den ist es fünf nach zwölf.»

Wintersportler können sich dagegen vielerorts freuen. Für Skifahrer vom Schwarzwald bis zum Alpenrand ist dagegen am Adventssonntag ein wunderschöner Wintertag drin - «mit Dauerfrost, Neuschnee und auch Sonnenschein», sagt DWD-Sprecher Friedrich.

Vielerorts drehen sich die Skilifte schon, Loipen sind gespurt und gewalzt. Auf Hessens höchstem Berg, der Wasserkuppe, jagten schon am Freitag auf mehr als 30 Zentimeter Neuschnee Ski- und Snowboardfahrer die Pisten herunter. Auch in Bayern nimmt die Skisaison Fahrt auf. In den Skigebieten im Thüringer Wald und in Sachsen wird am Wochenende der große Ansturm erwartet.

Auf den Pisten dort liegt ein halber Meter Schnee. «Wir haben traumhaftes Winterwetter, die Bedingungen zum Saisonbeginn sind optimal», sagte der Geschäftsführer der Fichtelberg-Schwebebahn in Oberwiesenthal, René Lötzsch, am Freitag. Auf den Pisten liege knapp ein halber Meter Schnee, zwei Lifte seien bereits geöffnet.

Wer im Vorweihnachtsstress am Wochenende noch keine Zeit hat, den Schlitten rauszuholen, den tröstet Friedrich: «Es sieht so aus, dass es nächste Woche winterlich bleibt, Schneefälle bleiben möglich», sagt er. Aber: «Fragen Sie mich bitte nicht nach Weißen Weihnachten!» (dpa)

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